

goodz ist ein Onlineshop, der auf Nachhaltigkeit seiner Produkte setzt, ohne dabei Design und Qualität zu vernachlässigen. Gegründet wurde goodz im Dezember 2013 vom Ex-Sony-Deutschland-Chef Jeffry van Ede, Thomas Preiss, der vorher bei der IBB Beteiligungsgesellschaft tätig war und Florian Lanzer, der Marketingerfahrungen bei E.ON Netz und Schwarzkopf mitbringt. Das Startup hat seinen Sitz in Berlin. Um den Onlineshop von goodz technisch weiterzuentwickeln, dessen Reichweite zu erhöhen und das Team zu erweitern, startet goodz am Donnerstag ein Crowdfunding bei uns. Wir haben Jeffry van Ede vor dem Funding noch ein paar Fragen gestellt.
Seedmatch: Hallo Jeffry. Ein Onlineshop für nachhaltige Produkte, gibt es das nicht schon?
Jeffry van Ede: goodz ist viel mehr als ein Onlineshop für nachhaltige Produkte und kommt mit einem einzigartigen Konzept. Die modernen Konsumenten wollen ja Produkte nicht nur deshalb kaufen, weil sie nachhaltig sind. Sie wollen Produkte, die auch in Sachen Qualität und modernem Design ihren Ansprüchen genügen. Diese Kombination fehlte tatsächlich noch im stark wachsenden Online-Markt. Deshalb haben wir goodz gegründet. Und goodz ist übrigens mehr als ein Shop, goodz ist auch Magazin und Community, wo sich die User informieren und vernetzen können.
Seedmatch: Wie wählt ihr die Produkte aus, die bei euch in den Shop kommen?
Jeffry van Ede: Die Produkte müssen Design, Qualität und Nachhaltigkeit in ihrer DNA haben. Viele Produkte sind von jungen, innovativen Labels, die neue Wege in Produktion und Style gehen wollen. Das Nachhaltigkeitskonzept fällt aber sehr verschieden aus. Die einen arbeiten vegan, die anderen Fair Trade, manche setzen auf Upcycling oder Made in Germany und wieder andere auf Bio. Ihre Geschichten erzählen sie auf unseren Markenbühnen und in den Interviews, die wir mit ihnen führen.
Seedmatch: Ihr kommt ja alle aus tollen Positionen. Was hat euch dazu bewogen, diese aufzugeben und goodz zu gründen?
Jeffry van Ede: Da kamen mehrere Punkte zusammen. Wir glauben, dass die drei Ps in Zukunft relevant für einen wirtschaftlichen Erfolg werden: People, Planet, Profit. Außerdem konnten wir beobachten, wie das Thema Nachhaltigkeit in unserem Umfeld immer mehr an Fahrt aufgenommen hat – aber sich noch wenig im digitalen Warenkorb niedergeschlagen hat. Einfach weil die moderne Shoppingplattform dafür fehlte. Außerdem haben wir viele junge, innovative Marken entdeckt, die neue Wege gefunden haben, sicherer und sauberer zu produzieren, aber denen eine zeitgemäße Verkaufsplattform fehlte. Das alles zusammen ergab die Idee von goodz. Das Unternehmen zum Leben zu erwecken, macht uns allen wahnsinnig viel Spaß, und gleichzeitig sind wir überzeugt von dem sehr großen Potential, das hinter der Idee steckt.
Seedmatch: Eure Seite erinnert mich sehr an das ursprüngliche „Fab” – das in Europa 2013 krachend scheiterte. Was macht ihr besser als Fab – und was anders?
Jeffry van Ede: Für das Scheitern von Fab sind ja mehrere Faktoren verantwortlich, auch Managementfehler, die mit dem Konzept an sich jetzt gar nichts zu tun haben. Aber zu uns: Wir haben mit dem Thema Nachhaltigkeit ein wichtiges Trendthema und einen gesellschaftlichen Wandel auf unserer Seite. Den neuen Social Conscious Consumern wird ein Marktpotential von 30 – 40 % zugesprochen. Diese Konsumenten werden zur Zeit kaum bedient. Sie wollen ein positives Shopping-Erlebnis, gute Usability, einen schönen Look, lebendige Marken und Produkte die zu ihrem Ästhetikempfinden passen. Und sie wollen Unternehmen, die auf Fairplay setzen. Wir sind sehr gut aufgestellt in diesem neuen Bereich vorne mitzumischen. Wir wollen natürlich selbst auch nachhaltig wirtschaften, und dazu gehört auch ein solider Businessplan. Unser Team bringt dabei alle komplementären Erfahrungen und Stärken mit, um diesen auch in die Realität umzusetzen.
Seedmatch: Unsere Investoren sehen es immer wieder: Startups sind maßgeblich vom Know-how des Gründerteams abhängig. Was bringt ihr mit, das den Erfolg von goodz möglich macht?
Jeffry van Ede: Wir bringen sehr viel Erfahrung mit. Ich verantwortete als Vice President Sony Europa und CEO Sony Deutschland die strategische Führung- und Neuausrichtung zahlreicher Unternehmenseinheiten innerhalb der Sony Corporation. Als Senior Executive Trouble-Shooter führte ich unrentable nationale und internationale Geschäftsbereiche der Sony Gruppe erfolgreich zu neuen Strukturen und zurück auf einen positiven Wachstumspfad. Gleichzeitig bringt ich als Investor und Berater kleiner Unternehmen einen 360 Grad Blick für die besonderen Anforderungen in Startups mit.
Thomas Preiss begleitete in seiner Rolle als Assistant Investment Manager bei der IBB Beteiligungsgesellschaft Startup-Investments des VC Fonds Kreativwirtschaft in den Bereichen Multimedia, Mode & E-Commerce.
Florian Lanzer sammelte vor seiner Zeit bei goodz intensive Marketing-Erfahrung in der Berliner Startup-Szene, realisierte Projekte für Schwarzkopf Professional und arbeitete als HR Spezialist für E.ON.
Das goodz Team besteht zudem aus Spezialisten, mit reichlich Know-how in den Bereichen IT, eCommerce, Design, Logistik, Marketing und natürlich Nachhaltigkeit. Unser außergewöhnlicher Pool an Beratern zu denen z.B. Daniel Glasner (ehem. CEO & Co-Founder bei Groupon) oder Saskia Appelhoff (ehem. Head of Strategic Marketing bei Zalando) gehören, tragen mit ihrer Erfahrung dazu bei, goodz auf die Pole-Position zu bringen.
Seedmatch: Welche Erfolge könnt ihr mit goodz bereits vorweisen?
Jeffry van Ede: Bis dato war goodz sehr erfolgreich darin, Kunden mit kaum nennenswerten Marketingausgaben zu gewinnen. Seit dem Launch Mitte Dezember freuen wir uns über ein hohes Traffic-Volumen und Verkaufszahlen, die sogar über dem Businessplan lagen. Wir haben mittlerweile über 3.700 Facebookfans und 2.000 Registrierungen im Shop. Unser Newsletter stößt auf großes Interesse. Mit einer durchschnittlichen Öffnungsrate von 33,5 % liegt goodz weit über dem E-Commerce Durchschnitt von 22,2 %. Darüber hinaus freuen wir uns über das sehr positive Feedback, das wir sowohl von Konsumenten als auch Lieferanten erhalten.
Seedmatch: Wieso ist ein Marktplatz für relativ hochpreisige Markenware auch wirtschaftlich interessant?
Jeffry van Ede: Preis ist immer eine Frage der Relation. Natürlich sind z. B. unsere Jeans nicht so billig wie bei KiK, gleichzeitig sind sie aber auch nicht teurer als die konventioneller Marken wie Levi’s oder Diesel. Waren es früher fast ausschließlich konventionelle Marken, die für sozialen Status standen, beobachten wir heutzutage, dass nachhaltige Produkte und die Geschichte hinter ihren Marken zu neuen Statussymbolen in unserer Gesellschaft herangereift sind. Konsumenten sind stolz darauf, bewusst zu konsumieren und stellen dies auch gerne offen zur Schau. Und unsere Erfahrung hat gezeigt, dass unser Preisniveau sehr gut von unseren Kunden angenommen wird.
Seedmatch: Wo wollt ihr mit goodz noch hin? Was sind eure Zukunftspläne?
Jeffry van Ede: Goodz ist Ende 2013 erfolgreich gestartet, doch das ist kein Grund, sich auszuruhen. Mit frischem Kapital werden wir unsere IT-Entwicklung vorantreiben, unser Team weiter ausbauen und zum ersten Mal wirklich Geld für Marketing in die Hand nehmen. Gleichzeitig ist es uns natürlich wichtig, unser Produktsortiment weiter auszubauen.
Es lohnt sich auf dem Laufenden zu bleiben, denn wir arbeiten an mehreren innovativen Projekten. Dazu zählt z.B. die Entwicklung von Produkten & Services mit denen wir unsere Alleinstellungsmerkmale noch weiter ausbauen. Näheres dazu werden wir schon in den nächsten Wochen bekanntgeben.
Seedmatch: Danke Jeffry und viel Erfolg für den Fundingstart.