„Viele haben noch nicht begriffen, wie die 3D-Druck Technologie die Wirtschaft verändern wird“

TinkerToys revolutioniert den Spielzeugmarkt. Individuelles Spielzeug. Kinderleicht. Umweltfreundlich. Und eine Kampfansage an das Massenspielzeug „Made in Asia“. Dank einem ausgeklügelten 3D-Druckverfahren, speziell konzipierter Software und starken Kooperationen punkten die drei Gründer Dr. Marko Jakob, Sebastian Friedrich und Sebastian Schröder im Wettbewerb. Wir sprachen mit Co-CEO Marko wie die Idee zu TinkerToys entstand, welche Vorteile ihre Spielzeuge gegenüber Barbie & Co. haben und wie sie mithilfe der Seedmatch-Investoren die dritte industrielle Revolution auf dem Spielzeugmarkt einläuten wollen.

Seedmatch: Hallo Marko, herzlich willkommen. Du und deine Mitgründer Sebastian Friedrich und Sebastian Schröder kennt euch aus der Unternehmensberatung. Was habt ihr bei den „Ideeologen“ konkret gemacht und für was war jeder verantwortlich?

Marko Jakob: Hallo und danke, dass ich hier sein darf.
Bei den “Ideeologen” bildeten wir damals ein Innovationsteam. Dieses bestand aus einem Wirtschaftsingenieur, das war Sebastian Friedrich, einem kreativen Kopf, Sebastian Schröder, und einem Zahlenmenschen, mir. Gemeinsam mit unseren Kunden, zu denen vor allem internationale Konzerne gehörten, entwickelten wir innovative Ideen für neue Produkte oder Geschäftsmodelle. Dabei half es uns, dass wir als heterogenes Team verschiedene Kompetenzen einbrachten.

Seedmatch: Das ist eine ganze Weile schon her, stimmt’s?

Marko Jakob: Oh man, Du hast Recht.
Wir lernten uns vor 5 Jahren im Jahr 2012 kennen. Damals war Sebastian Friedrich in den letzten Zügen seines Studiums, Sebastian Schröder betrieb nebenberuflich eine Holzspielzeugfirma namens “feinspiel” und ich hatte gerade meinen MBA beendet.

Seedmatch: Habt ihr so lange den Kontakt gehalten oder euch später wiedergefunden?

Marko Jakob: Wir hielten den Kontakt und begannen früh, verschiedene Ideen zu diskutieren und weiter zu verfolgen. Das war eine wilde Zeit. Häufig saßen wir bis spät in die Nacht hinein zusammen und besprachen alle möglichen Geschäftsmodelle. In uns allen steckte schon damals der Wunsch, etwas Eigenes aufzubauen. Als wir dann den Spielzeugmarkt für uns entdeckten und erkannten, welches Potenzial darin steckt, war die Entscheidung zur eigenen Gründung gefällt.

Sebastian Friedrich hatte die Möglichkeit, die Infrastruktur der Universität Magdeburg zu nutzen. Er hatte dort gemeinsam mit einem Team ein FabLAb aufgebaut. Das ist eine moderne Werkstatt mit den neuesten Produktionsmöglichkeiten, in der wir unser Konzept testen konnten. Man muss wissen, in so einem FabLab findet man neben 3D-Drucker, Lasercutter oder CNC-Fräse auch zahlreiche digitale Werkzeuge. Dabei ist alles nach dem Prinzip des sogenannten “Personal Fabrication” ausgerichtet. In solch einer Werkstatt kann man praktisch fast alles selbst herstellen. Als ich das FabLab Magdeburg erstmalig besuchte, war ich sehr beeindruckt. Als der Mann für die Finanzen bin ich ja sonst eher Excel gewohnt.

Ab 2013 haben wir dann angefangen, mit der Idee zu TinkerToys an Business Plan-Wettbewerben und Ideenwettbewerben teilzunehmen. Wir wollten die Idee frühzeitig einem kritischen Publikum vorstellen, um Feedback zu erhalten. Für Sebastian Schröder und mich war es eine sehr intensive Zeit, da wir ja noch unsere normalen Jobs hatten.

Seedmatch: Eure Idee zu TinkerToys entstand, als zweifacher Familienvater Sebastian Schröder für seine Kinder nach kreativen und nachhaltigen sowie medienorientierten Spielzeugen suchte und nicht fündig wurde. Damit ist er ja eigentlich schon Wiederholungstäter, denn 2004 gründete er bereits das Startup „feinspiel“. Auch hier war ihm Individualität wichtig. Liegt es an seinem Anspruch als Vater oder entwickelt sich die Spielzeugnachfrage allgemein hin zu Einzelanfertigungen?

Marko Jakob: Ich glaube beides ist richtig. Zum einen werden Eltern immer anspruchsvoller und das zurecht. Sie wollen ihre Kinder nicht nur beschäftigen. Vielmehr suchen sie Möglichkeiten, wie sie die individuellen Eigenschaften ihres Kindes fördern können. Die heutigen technischen Möglichkeiten lassen dies mittlerweile zu. Zum anderen wird Medienkompetenz immer wichtiger. Kinder spielen heute schon früh mit digitalen Geräten. Es ist normal, dass Kinder ein Tablet mit Lern- oder Spiele-Apps geschenkt bekommen. Manchmal entdeckt man auch Kinder, die über einen konventionellen Flachbildschirm wischen, weil sie es so gewohnt sind. Ich habe sogar schon mal ein Kind gesehen, dass an einem Aquarium herum gewischt hat. Diese Entwicklung lässt sich nicht aufhalten. Aber Eltern können den Kindern zeigen, was man mit diesen Geräten alles machen kann. Man kann eben nicht nur Videos schauen, Spiele spielen oder chatten, sondern mit digitalen Medien einfach selbst kreativ werden und eigene Welten gestalten. Sei es durch kindgerechte Programmier-Apps, Roboter-Bausätze oder Konstruktionssoftware, wie unserem digitalen Baukasten. Mit TinkerToys zeigen wir den Kindern, dass sie mit etwas Fantasie tolle Spielzeuge selbst gestalten können. Die Verbindung aus Software und echtem, physischem Spielzeug ist dafür ideal.

Vielleicht muss man zum 3D-Druck noch etwas sagen. Die Entwicklungen im Bereich 3D-Druck kann man gut mit denen im Bereich der Computer vergleichen. In den 90ern hielten die Geräte Einzug in die Haushalte oder waren zumindest für eine breite Masse verfügbar. Um Inhalte für Computer zu schaffen, braucht man als Basis immer eine Programmiersprache. Heute wissen wir, dass eigentlich jeder Programmieren lernen sollte. Vom 3D-Druck wird gerne als dritte industrielle Revolution gesprochen. Die Technologie ist heute schon weitgehend verbreitet. Um diese kreativ nutzen zu können, muss man konstruieren beziehungsweise designen können. In Zukunft wird diese Fähigkeit so elementar werden, wie das Beherrschen einer Programmiersprache. Mit TinkerToys schaffen wir es, Kinder mit Spaß an diese Thematik heranzuführen.

Aber auch der Spielzeugmarkt befindet sich im Umbruch. Massenspielzeug aus asiatischer Produktion hat keine Zukunft. Mittlerweile achten Eltern auf Eigenschaften wie Nachhaltigkeit und Produktionsbedingungen. Es ist Ihnen wichtig zu wissen, ob Weichmacher enthalten sind oder gefährliche Farbdämpfe entweichen. Daraus ergibt sich die fast schon philosophische Frage: Welche Welt wollen wir unseren Kindern hinterlassen? Eine Welt voller Plastikmüll, der viele tausende Jahre braucht, um sich abzubauen?
Der Aspekt der Nachhaltigkeit gewinnt immer mehr an Bedeutung.
Auch geht der Trend zu individuellen Spielzeugen mit pädagogischem Mehrwert. Eltern geben sich einfach nicht mehr mit billiger Massenware zufrieden. Und ich finde, das ist auch gut so.

Der Ansatz der Individualisierung ist nicht neu. Im Grunde macht dies LEGO schon seit vielen Jahren. Mit LEGO kann man sich eigene Fantasiewelten erschaffen und darin spielen. Alles ist kombinierbar und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Mit TinkerToys bringen wir diesen Ansatz in die digitale Welt. Unser digitaler Baukasten verbindet jedoch digitale und reale Welt. Das ist einzigartig. Und durch die Verwendung von Biokunststoffen können wir zudem nachhaltig und umweltschonend produzieren. Auch lange Transportwege entfallen.

Das war jetzt vielleicht eine etwas ausgiebige Antwort, aber das Thema ist mir wichtig.

Seedmatch: Individualisierte Spielzeuge sind aber nur ein Teilaspekt eures Geschäftes. Ihr vertreibt zudem auch eure Lizenzen an Schulen. Darunter kann ich mir nur wenig vorstellen. Gestalten jetzt Kinder schon in ihrer Unterrichtszeit ihre ganz eigenen Phantasiewesen? Kannst du uns ein Praxisbeispiel aus einer Schule geben, die bereits mit euch kooperiert?

Marko Jakob: Uns hat mal ein Schuldirektor gesagt, als wir ihm unser Konzept vorstellten: “TinkerToys? Spielzeug? An Schulen wird nicht gespielt, hier wird gelernt.”

Aus dem Grund vermarkten wir die Softwarelizenzen für Schulen auch nicht unter TinkerToys sondern unter TinkerSchool. Aber das nur am Rande. Schulen nutzen die Software vor allem für die sogenannten MINT-Fächer, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Derzeit kooperieren wir mit vier Schulen. Das Werner-von-Siemens Gymnasium in Magdeburg zum Beispiel macht den Mathematik- und Geometrieunterricht erlebbar. Lange waren Flächenberechnung, Prisma oder Quader und der Satz des Pythagoras trockene Lerninhalte. Mit unserem Programm wird das alles veranschaulicht. Diese Art des interaktiven Lernens trägt erheblich zur individuellen Lernmotivation der Schüler bei. Gleichzeitig wird die Medienkompetenz geschult.
Mit TinkerSchool machen wir Schulen fit für das Digitale Lernen.

Aber um es mal ganz praktisch zu erklären: Nehmen wir den Mathematikunterricht in der 5. und 6. Klasse. In dieser Zeit lernen die Kinder Schnitte und verschiedene Flächenberechnungen an Würfeln kennen. Normalerweise wird das mit Papiermodellen gemacht, wenn es überhaupt praktisch und nicht nur rein rechnerisch geschieht. Eine unserer Pilotschulen nutzt dafür in diesem Schuljahr erstmals unsere Software in Kombination mit 3D-Druck. Das Ergebnis: Die Kinder verstehen die Inhalte wesentlich besser und haben zudem Spaß daran. Sie wollen in dem Mathematikunterricht, um etwas mit dem 3D-Drucker kreieren zu können.
Vielleicht noch ein zweites Beispiel. Eine andere Pilotschule hat uns berichtet, dass sie für die Vermittlung von Dreidimensionalität in der Geometrie mit den klassischen Methoden mehrere Monate benötigt hat. Mit Hilfe der Software, die den Lernenden ermöglicht, individuell und interaktiv mit den dreidimensionalen Körpern zu arbeiten und dem fertigen „echten“ Objekt im Anschluss aus dem 3D-Drucker, konnte diese Zeit auf einige Unterrichtsstunden verkürzt werden und der Inhalt wurde dennoch verstanden.

Seedmatch: Euer größtes Standbein ist das B2B-Geschäft mit Designstationen und Designtablets in bspw. Auto- und großen Möbelhäusern sowie Einkaufszentren und Hotels. Gerade längere Einkaufstouren sind mit Kindern nicht einfach – das weiß jede Familie, die für Planung und Zusammenstellung einer neuen Küche nicht auf Großeltern oder Babysitter zurückgreifen konnte. Aber kann ich wirklich meine sechsjährige Tochter bei Porta Möbel oder Audi ans Tablet setzen und sie kommt mit einer CAD-Software zurecht oder wird sie von jemanden angeleitet?

Marko Jakob: Absolut. Es war bisher eher umgekehrt. Die Eltern haben die Kinder gefragt, wie es funktioniert.

Wir haben die Software so gestaltet, dass sie von Kindern ab sechs Jahren bedient werden kann. Dafür nutzen wir vor allem eine kindgerechte Bildsprache zur Steuerung. Lange Texte gibt es praktisch nicht.

Wenn sich ein Kind neu anmeldet, durchläuft es zunächst unsere Tutorials. In diesen wird spielerisch und Schritt für Schritt erklärt, welche Funktionen die Software hat. Dabei ist es wichtig, dass Kinder frühzeitig Erfolgserlebnisse haben, die motivieren, weiterzumachen.

Kinder sind heute meistens weiter im Umgang mit digitalen Medien als unsereins. Sie wachsen mit Tablet und Smartphone auf. Die gestenbasierte Steuerung ist für Kinder total normal. Das war auch der Grund für uns, die Software so zu konzipieren, dass sie sich am besten an Touchscreens bedienen lässt. Die Nutzung der Finger zum Konstruieren am Bildschirm ist für Kinder absolut intuitiv. Hier sind wir Erwachsenen durch den Umgang mit der Maus anders geprägt.

Und sollte ein Kind doch einmal Probleme bei der Nutzung haben, gibt es Anleitungsvideos und eine Hilfefunktion.

Seedmatch: Für welche Altersgruppen ist TinkerToys geeignet?

Marko Jakob: Die Software wurde für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren konzipiert. Aber natürlich haben wir auch “große Kinder.” Manchmal kommen die Väter zu uns und fragen, ob sie auch mal etwas bauen dürfen. Da sind wir dann auch mal großzügig. [Lacht]

Seedmatch: Welche Erfahrungen hat zum Beispiel Audi mit diesem Angebot für Kinder gemacht?

Marko Jakob: Audi nutzt die TinkerToys Software vor allem auf den Designtablets. Hier funktioniert das Ganze wie folgt: Eltern kommen mit ihren Kindern ins Autohaus. Eine Beratung vor Ort dauert schon mal 60 Minuten, schließlich geht es um eine große Investition. In dieser Zeit erhalten die Kinder jeweils ein Tablet. Da sich die Kinder von ihrer Umgebung inspirieren lassen, bauen sie meistens ein Auto in der Software nach. Für Audi haben wir sogar Audi-Modelle digitalisiert. So können die Kinder das Traumauto der Eltern nachbauen und individuell gestalten.

Für die Autohäuser hat es den Vorteil, dass die Eltern sich entspannt auf ein Beratungsgespräch einlassen können, ohne dass sich die Kinder langweilen. Die Vertriebsmitarbeiter können in Ruhe die Verkaufsberatung durchführen und sich auf den Kunden konzentrieren. Nachweislich gelingt es den Autohäusern so, Neukunden zu gewinnen und den Lifetime Value von Bestandskunden zu erhöhen. Leider darf ich an dieser Stelle keine konkreten Zahlen nennen. Wir hatten mehrere Fälle, bei denen Eltern ganz bewusst, ihre Kinder mitgenommen haben, weil sie wussten, dass die Audi-Filiale TinkerToys nutzt. Die Kinder bauten in der Zeit ein eigenes Modell, in einem Fall war es ein Monstertruck. Als die Eltern ihr Auto ausgeliefert bekamen, erhielt das Kind auch seinen Monstertruck. Sowas ist natürlich optimal für alle Seiten.

Im Anschluss an das Verkaufsgespräch drucken wir die Spielzeuge in unseren Filialen in Magdeburg und Leipzig mittels unserer 3D-Drucker aus. Diese schicken wir dann zu den Autohäusern. Die Vertriebsmitarbeiter können so ein wertvollen zweiten Kundenkontakt initiieren. Sie rufen die Eltern an und sagen ihnen, dass die Spielzeuge ihrer Kinder abholbereit im Autohaus liegen.

Das selbstgebaute Spielzeug der Kinder bietet für die Autohäuser die Möglichkeit zur frühzeitigen und emotionalen Kundenbindung.

Seedmatch: 3D-Drucker werden immer günstiger. Warum verteilt Audi an seine großen, ausgewählten Händler keine eigenen Drucker und bespaßt den Nachwuchs ihrer Kunden selbst – ohne den Umweg über euch zu machen?

Marko Jakob: Die 3D-Drucktechnologie ist nicht so einfach zu bedienen. Man muss schon sehr tief in den technischen Details stecken, um Spielzeuge in einer hohen Qualität zu drucken. Mit Sebastian Friedrich und seinen Erfahrungen aus dem FabLab konnten wir in den vergangenen Jahren ein enormes Know-how aufbauen. Ich kann guten Gewissens sagen, dass uns beim 3D-Druck niemand etwas vormacht.

Das entscheidende beim 3D-Druck ist aber die Software. Und hier sind wir führend. Es gibt zwar zahlreiche CAD-Programme. Diese haben aber einen riesigen Nachteil: Sie sind extrem kompliziert. Zukünftig kann es vielleicht wirklich sein, dass zum Beispiel Audi alle Autohäuser mit 3D-Druckern ausstattet. Wenn sie dabei unserer Software nutzen, umso besser.

Seedmatch: Ich dachte, das wäre genau der Clou im 3D-Druckverfahren. Jeder kann mit einem Drucker überall und jederzeit beliebiges reproduzieren und erstellen.

Marko Jakob: Naja, so einfach ist es leider noch nicht. Man kann sich zwar relativ kostengünstig einen 3D-Drucker zulegen, doch die Qualität lässt meist zu wünschen übrig. Details, wie die Temperatur von Druckplatte und Düse müssen berücksichtigt, die Materialzufuhr justiert und die Druckgeschwindigkeit exakt eingestellt werden. Der Teufel steckt dabei im Detail.
Mittlerweile führen wir 95 % aller Drucke erfolgreich durch. Das heißt, in einer hohen Qualität, die am Markt ihres Gleichen sucht.

Kurzum: Man benötigt viel technisches Know-how, um standardmäßig qualitativ hochwertige Produkte mithilfe von 3D-Druckern herzustellen.

Seedmatch: Welche weiteren Vorteile haben die TinkerToys noch, außer, dass ich der kindlichen Phantasie freien Lauf lassen kann?

Marko Jakob: Es ist natürlich schon mal super, dass die Kinder, die Spielzeuge selbst kreiert haben. Dementsprechend haben die Kinder eine hohe emotionale Bindung zu der Figur.

Bei der Produktion achten wir darauf, dass wir nachhaltig produzieren. Dazu benutzen wir einen Biokunststoff auf Maisstärkebasis. Dieser ist recyclebar und absolut unbedenklich. Wenn man weiß, was in normalen Spielzeugen zum Teil enthalten ist, ist das ein echter Vorteil. So werden als Weichmacher häufig Phthalate benutzt. Diese stehen im Verdacht die Geschlechtsentwicklung von Kindern zu beeinflussen oder Unfruchtbarkeit zu erzeugen.

Unsere Spielzeuge können zudem von überall aus auf der Welt gestaltet werden. Der 3D-Druck wiederum geschieht lokal , ohne dabei der Umwelt zu schaden, indem lange Transportwege in Kauf genommen werden müssen.

Seedmatch: Das Beratungsunternehmen McKinsey zählt den 3D-Druck zu den Technologien, die die Welt verändern werden. Nun hatten die Experten bestimmt nicht Kinderspielzeuge als ersten Gedanken. Aber dennoch stellt sich mir die Frage: Warum sollten Eltern überhaupt noch Asia-Exporte in einem Spielzeugladen kaufen?

Marko Jakob: Diese Frage stellt sich mir auch. [Lacht]
Aber mal im Ernst. Die 3D-Drucktechnologie ist mittlerweile so günstig, dass der Preis keine Rolle mehr spielt. Ein Spielzeug, das in etwa 50 Gramm wiegt, also eine gute Handvoll, kostet durchschnittlich 20 Euro. In diesem Preissegment bewegen sich auch Spielzeuge von der Stange, die man zum Beispiel bei großen Spielzeugkaufhäusern kaufen kann. Schaut man sich die Zahlen aus dem stationären Einzelhandel an, sieht man, dass diese zunehmend ein Problem haben. Der Online-Handel gewinnt immer mehr Marktanteile. Mit unserer Software sind wir dafür ideal aufgestellt. Die Kinder können einfach ihr Lieblingsspielzeug von zu Hause aus gestalten, danach klicken sie auf drucken und erhalten ihre Kreation per Post.

Viele haben noch nicht begriffen, wie die 3D-Druck Technologie die Wirtschaft verändern wird. Adidas lässt heute schon individuelle Schuhe mit 3D-Druckern produzieren. Autoteile werden mit 3D-Druckverfahren produziert. Die Vorteile liegen auf der Hand. Es ist regional, das heißt kurze Wege. Wertvolle Ressourcen werden geschont, da nur on demand produziert wird. Und jeder Kunde kann seine Produkte individualisieren.

Seedmatch: Marko, glaubst du, die Spielzeug-Branche ist für diese Veränderung gerüstet?

Marko Jakob: Der Spielzeugmarkt befindet sich im radikalen Wandel. Ich denke, nicht alle Spielzeughersteller werden diesen Wandel überleben. Der Grund dafür ist die Digitalisierung. Neue Player, wie zum Beispiel TinkerToys, kommen in den Markt. Natürlich wird es weiterhin hochwertige Holzspielzeuge, Kuscheltiere und Brettspiele geben. Aber die Verknüpfung von digitaler und realer Welt wird weiter voranschreiten. So gibt es bereits heute Spielzeugautos, die per App gesteuert werden. Es gibt selbst programmierbare Roboter für Kinder oder Brettspiele, die auch online gespielt werden können. Weiterhin halten Drohnen als Spielzeuge Einzug in die Kinderzimmer und so weiter. Allein diese kleine Auswahl zeigt, wie mannigfaltig die Spielzeugbranche geworden ist.

Hersteller von Massenware werden es dabei schwer haben, sich durchzusetzen.

Seedmatch: Kurz und knapp: Warum sollte ich in TinkerToys investieren?

Marko Jakob: Dafür gibt es 5 gute Gründe:

  1. TinkerToys konnte in den vergangen zwei Jahren beweisen, dass sich das Geschäftsmodell trägt. Die Vervielfachung des Umsatzes in den vergangenen zwei Jahren gibt uns Recht.
  2. Unsere starken Kooperationspartner, wie Audi, Wehrfritz und HABA haben bereits das Potenzial erkannt und arbeiten eng mit uns zusammen.
  3. Als Gründerteam ergänzen wir uns ideal. Mit unseren Kompetenzen in 3D-Druck, Spielzeugdesign und Betriebswirtschaft sind wir optimal aufgestellt.
  4. Unsere selbst entwickelte 3D-Konstruktionssoftware, die weltweit einzigartig ist.
  5. Wir bewegen uns in einem Milliardenmarkt. Mit unserem zukunftsträchtigen Ansatz stehen wir erst am Anfang einer globalen Entwicklung. Als First Mover haben wir derzeit alle Chancen.

Seedmatch: Vielen Dank für das Interview. Ich wünsche euch ein erfolgreiches Funding!

Marko Jakob: Hab vielen Dank.

 

 

Warnhinweis: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen.

 

1 Comment

  1. Emma
    23. April 2019

    Es braucht immer etwas Zeit, ehe sich neue Technologien etablieren. Es ist in unserem Unternehmen ebenso. Die Leute können sich nicht so schnell an alles gewöhnen. Auch müssen viele erst an die neuen Produkte herangeführt und eingearbeitet werden. Das gilt für den 3D Metalldruck ebenso wie für neue Computer.

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