

Gute Nachrichten für alle, die an Eigenkapitalbeteiligungen interessiert sind: Auf vielfachen Investorenwunsch erweitern wir in Kürze unser Portfolio und ermöglichen es unseren Kunden, Aktien von Wachstumsunternehmen zu zeichnen und so direkt vom Unternehmenserfolg und von erzielten Gewinnen zu profitieren. Wir schaffen damit neben Unternehmensanleihen, die bereits Anfang 2020 erstmals auf Seedmatch angeboten wurden, ein weiteres Investmentmodell im Wertpapier-Bereich. In diesem Blogbeitrag erläutern wir Ihnen die wesentlichen Unterschiede zwischen Aktien und Anleihen und erklären die Besonderheiten der Vorzugsaktien, die Sie schon bald über Seedmatch zeichnen können.
Aktien vs. Anleihen: Das haben sie gemeinsam
Sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen handelt es sich um Wertpapiere, deren rechtliche Grundlagen sich im Wertpapierhandelsgesetz sowie im Wertpapierprospektgesetz finden. Um ein Wertpapier über eine Crowdinvesting-Plattform anbieten zu können, benötigen Unternehmen ein Wertpapierinformationsblatt (WIB) oder alternativ einen umfangreichen Wertpapierprospekt, der es ermöglicht, das Wertpapier auch in den Börsenhandel einzubeziehen.
Wertpapiere werden über das Depot eines jeden Investors verwaltet. So können Investoren ihre per Crowdinvesting gezeichneten Wertpapiere genauso leicht im Überblick behalten wie ihre sonstigen Investments in Aktien, Anleihen, Fonds und Co. Doch Wertpapiere sind nicht nur leicht zu verwalten, sondern bieten Investoren auch viel Flexibilität, da sie in der Regel handelbar sind. Bei börsengelisteten Wertpapieren ist der Handel und somit auch ein Verkauf über die Börse zum jeweiligen Kurs jederzeit möglich. Ist das gezeichnete Wertpapier nicht börsengelistet, kann es dennoch in ein anderes Depot übertragen werden, wenn Nachfrage dafür besteht.
Der Zeichnungsprozess für Aktien über Seedmatch unterscheidet sich nicht von jenem für Anleihen, den wir Ihnen bereits in diesem Blogbeitrag vorgestellt haben. Einziger Unterschied: Die (kumulierte) maximale Zeichnungssumme pro Anleger und Emittent liegt bei Aktien bei 25.000 Euro. Bei Anleihen gibt es hingegen keine Begrenzung der Zeichnungssumme.
Aktien vs. Anleihen: Diese Unterschiede gibt es
Von diesen generellen Aspekten abgesehen, unterscheiden sich Aktien und Anleihen jedoch fundamental. Bei einer Anleihe stellt man einem Unternehmen Fremdkapital zur Verfügung und erhält dafür Zinsen. Es handelt sich bei Anleihen also um Kredite und somit um Schuldverschreibungen. Wer eine Anleihe erwirbt, partizipiert nicht am Erfolg des Unternehmens. Stattdessen erhält der Käufer nur die zu Beginn der Laufzeit festgelegten Zinsen. Ebenso wie bei anderen Krediten korreliert die Höhe des Zinssatzes einer Anleihe mit dem Risiko. Für den Zeichner einer Anleihe ist der Erfolg des Unternehmens also vergleichsweise weniger relevant, solange das Unternehmen in der Lage ist, das Geld des Anlegers inklusive der Zinsen zurückzuzahlen. Eine Anleihe ist daher in der Regel weniger risikobehaftet als eine Aktie, bietet jedoch über den festgelegten Zinssatz hinaus keine Möglichkeit, von einer besonders positiven Unternehmensentwicklung zu profitieren.
Eine Aktie hingegen ist ein Anteil an einem Unternehmen. Wer eine Aktie erwirbt, beteiligt sich am Eigenkapital der Aktiengesellschaft und wird zu einem Mitinhaber des entsprechenden Unternehmens. Der Inhaber einer Aktie kann in Form von Dividendenausschüttungen an Wachstum und Erfolg des Unternehmens partizipieren. Außerdem kann er beim Verkauf der Aktie durch die Wertsteigerung des Unternehmens profitieren, wenn er die Aktie zu einem höheren Preis verkauft als er sie zuvor gekauft hat. Wer Aktien erwirbt, trägt jedoch auch ein höheres Risiko, da sich der Erfolg des Unternehmens direkt auf die Rendite der Aktien auswirkt.
Zwei Aktientypen: Vorzugsaktien vs. Stammaktien
Wer sich für Aktien-Investments interessiert, der stolpert schnell über zwei Begrifflichkeiten: Vorzugsaktien und Stammaktien. Bei den über Seedmatch zur Zeichnung angebotenen Beteiligungen wird es sich um Vorzugsaktien handeln. Im Gegensatz zu den Haltern von Stammaktien haben Investoren, die Vorzugsaktien zeichnen, kein Stimmrecht und somit keine Möglichkeit zur Mitsprache und Mitgestaltung in dem Unternehmen, dessen Mitinhaber sie werden. Als Ausgleich dafür bietet diese Aktiengattung, wie ihr Name schon verrät, jedoch einige Vorzüge. Vorzugsaktionäre erhalten sehr häufig eine höhere Dividende, in jedem Fall jedoch ein Recht auf eine bevorzugte Dividendenzahlung, d. h. ihre Ansprüche müssen zuerst bedient werden. Erst, wenn alle Vorzugsaktionäre ihre im Rahmen der Hauptversammlung des Unternehmens festgelegte Dividende bekommen haben, können die Ansprüche der Stammaktionäre bedient werden. Vorzugsaktien bieten somit eine höhere Sicherheit, die vereinbarte Dividendenzahlung auch dann zu erhalten, wenn das Unternehmen aufgrund seiner wirtschaftlichen Lage nicht alle Ansprüche der Aktionäre bedienen kann.
Wenn es die finanzielle Situation des Unternehmens nicht erlaubt, eine solche Vorzugsdividende auszuzahlen, muss diese nachgezahlt werden, während Stammaktionäre keinen verbindlichen Anspruch auf Dividendenzahlungen haben. Falls die Ausschüttung der Vorzugsdividende zwei Jahre im Rückstand ist, erhalten Vorzugsaktionäre zudem nach § 140 Abs. 2 AktG Sonderstimmrechte, bis der Rückstand vollständig ausgeglichen ist. Auch generell haben Unternehmen die Möglichkeit, ihren Vorzugsaktionären die Umwandlung in Stammaktien anzubieten oder aber diese obligatorisch für alle durchzuführen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Vorzugsaktien vor allem für jene Investoren spannend sind, die überwiegend finanzielle Interessen verfolgen und keine Kontrolle über die Aktiengesellschaft ausüben wollen. Gut zu wissen, wenn Vorzugsaktionäre einen Verkauf ihrer Aktien planen: Aufgrund der bevorzugten Dividendenzahlungen und der in der Regel generell höheren Dividende notieren Vorzugsaktien an der Börse häufig etwas unter dem Kurs von Stammaktien.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Beitrag die wichtigsten Informationen zur neuen Investmentform bei Seedmatch mit auf den Weg geben konnten. Antworten auf weitere häufig gestellte Fragen finden Sie in unseren Wertpapier-FAQ. Ihre Frage ist nicht dabei? Bitte nehmen Sie Kontakt mit unserem Kundenservice auf – wir helfen Ihnen gern weiter!
14 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Um Vorzugsaktien anbieten zu können, müssen die emittierenden Unternehmen dann also Aktiengesellschaften sein? Oder funktioniert das Modell auch bei GmbHs?
Hallo Herr Römlein,
genau, um Vorzugsaktien anbieten zu können, muss das Unternehmen die Rechtsform einer Aktiengesellschaft haben. Gern können Sie sich jedoch mit uns in Verbindung setzen, um über mögliche alternative Finanzierungskonzepte für GmbHs zu sprechen.
Viele Grüße,
Kirsten Petzold
Hallo
Wann kann man die ersten Aktien kaufen?
Hallo Günther,
wir freuen uns über dein Interesse an unserer neuen Investmentform. Schon sehr bald werden wir konkret bekannt geben, wer der Emittent der ersten über Seedmatch angebotenen Aktie ist und ab wann die Aktien gezeichnet werden können. Über unseren Newsletter und unsere Social-Media-Kanäle bleibst du immer auf dem Laufenden.
Viele Grüße,
Kirsten
Danke
Hallo,
um Aktien verwahren zu können, brauche ich ein WP-Depot (vorhanden bei einer Bank). Wie werden die Aktien dorthin übertragen, wenn auf seedmatch gezeichnet? Vermutlich fallen extra Gebühren der depotführenden Bank an, da diese nicht am Vertrieb auf seedmatch teilnimmt?
Hallo Herr Werner,
richtig, um Aktien verwahren zu können, benötigen Sie ein Wertpapierdepot bei einer Bank Ihrer Wahl. Wenn Sie über Seedmatch Aktien zeichnen, sieht der Ablauf danach folgendermaßen aus: Nach Zeichnung des Wertpapiers und erfolgreich abgeschlossener Identifizierung über unseren Dienstleister POSTIDENT wird der Ihrer Zeichnung entsprechende Betrag durch unseren Zahlungsdienstleister Secupay per Lastschrift von Ihrem Konto eingezogen. OneCrowd Securities (das Unternehmen hinter der Seedmatch-Plattform) informiert Sie anschließend über die Zuteilung der Wertpapiere. Bei Zuteilung wird das gezeichnete Wertpapier in das Depot übertragen, welches Sie im Zeichnungsprozess angegeben haben. Konkret kümmert sich hierum die Zahlstelle (eine Bank), die an der jeweiligen Wertpapieremission mitarbeitet und vom Emittenten bezahlt wird. Für den Übertrag in Ihr Depot entstehen Ihnen daher keine Kosten. Bei Ihrer depotführenden Bank können Ihnen jedoch generelle Kosten für die Depotführung oder für einen zukünftigen Verkauf der über Seedmatch gezeichneten Aktien entstehen. Ob und welche Kosten dabei entstehen können, hängt von den Konditionen Ihrer depotführenden Bank ab.
Ich hoffe, dass ich Ihnen hiermit weiterhelfen konnte.
Viele Grüße,
Kirsten Petzold
Vielen Dank, das wollte ich wissen.
schöne Grüße,
Jens Werner
Kann ich meine Depotdaten schon jetzt hinterlegen oder geht das erst im Rahmen des Zeichnungsprozesses? Muss ich im Rahme der Zeichnung jeweils ein erneutes Postidentverfahren durchführen oder reicht das bereits durchgeführte aus?
S. Ti.
Lieber Investor,
Ihre Depotdaten hinterlegen Sie direkt im Zeichnungsprozess. Wenn Sie bereits bei einem früheren Investment auf einer der Plattformen der OneCrowd (Seedmatch, Econeers, Mezzany) ein Postident-Verfahren durchgeführt haben, müssen Sie es in der Regel nicht erneut durchführen. Das Postident-Verfahren muss nur wiederholt werden, wenn sich bei Ihnen einmal wesentliche Daten (z. B. Nachname, Adresse) ändern sollten.
Viele Grüße,
Kirsten Petzold
Gibt’s es eine mindestsumme die Angelegt werden muss oder bestimmte Stückzahlen
Hallo Herr Schneider,
es wird grundsätzlich eine Mindestanzahl von Aktien geben, die pro Investor gezeichnet werden müssen. Diese Mindestanzahl kann sich jedoch zukünftig von Funding zu Funding unterscheiden. Zur ersten Aktienemission auf Seedmatch werden wir im Lauf des heutigen Tages weitere Informationen zum Emittenten und zu den Konditionen veröffentlichen, u. a. auch die Mindestanzahl der zu zeichnenden Aktien.
Viele Grüße,
Kirsten Petzold
Wie kann ich eine solche Aktie die ich in meinem Depot halte zu einem späteren Zeitpunkt verkaufen?
Hallo Tim,
das ist davon abhängig, ob das Unternehmen börsengelistet ist oder nicht. Wenn ein Unternehmen börsengelistet ist, kannst du ganz normal mit der Aktie handeln, wie du es ggf. von anderen Aktien, die du bereits in deinem Depot hast, gewöhnt bist. D. h. du verkaufst sie zum jeweils aktuellen Börsenkurs, sofern Nachfrage dafür besteht.
Wenn ein Unternehmen nicht börsengelistet ist, hast du dennoch die Möglichkeit, die Aktie zu verkaufen. In diesem Fall musst du allerdings jemanden finden, der die Aktie kaufen möchte, und dich mit demjenigen auf einen Preis einigen, da es ja keinen aktuellen Börsenkurs gibt. Wenn ihr euch einig geworden seid, kannst du die Aktie in das Depot des Käufers übertragen.
Bei Veekim, dem Emittenten der ersten Aktie auf Seedmatch, ist zukünftig ein Börsenlisting geplant, so dass du die Aktie dann über den hier zuerst beschriebenen Weg ganz normal verkaufen kannst.
Viele Grüße,
Kirsten