Feelbelt: „Weil ein Exit sehr wahrscheinlich ist, richten wir schon alles strategisch darauf aus“

Feelbelt CEO Benjamin Heese

Die Corona-Pandemie sowie die damit einhergehenden Schutzmaßnahmen und Kontaktbeschränkungen bedeuteten das (vorübergehende) Aus für Fitnessstudios, Vereine & Co. Freizeitaktivitäten in den eigenen vier Wänden erleben im Moment ihre Blütezeit – allen voran der Gaming-Bereich, für den im Jahr 2020 weltweit ein Gesamtumsatz von knapp 160 Milliarden Dollar erwartet wird. Kein Wunder, denn alle Spieler vereint eines: der Wunsch nach möglichst realitätsnahen Erlebnissen. Unser neues Funding Feelbelt geht mit seinem Gaming-Gadget einen weiteren Schritt in Richtung immersive Gaming Experience und wandelt Audio-Signale des gesamten Frequenzspektrums in haptisches Feedback um. Der Sound wird somit direkt auf der Haut fühlbar. Wir sprachen mit Feelbelt-Geschäftsführer Benjamin Heese über die Einsatzmöglichkeiten des Feelbelts, den Zukunftsmarkt Gaming und dessen Wachstumspotenzial sowie über die Einzigartigkeit der Feelbelt-Technologie.

Seedmatch: Hallo Benjamin, herzlich willkommen zum Interview! Bei dem Wort „Gaming-Zubehör“ denken die meisten wohl an die perfekte Maus, eine beleuchtete Tastatur und einen riesigen Bildschirm. Davon ist euer Feelbelt weit entfernt – was ist das Besondere an ihm? 

Benjamin Heese: Stell dir folgende Situation vor: Du willst dich nur eine Stunde lang an den Rechner setzen, schaust auf die Uhr und aus einer wurden drei, vier oder fünf Stunden. Das liegt daran, dass wir völlig in unser Game abtauchen. Das kennst du bestimmt. Mit dem Feelbelt steigern wir Emotionen und machen Games dadurch noch immersiver: Du fühlst das Spiel als wäre es real. Dazu nutzen wir haptisches Feedback.

Seedmatch: Das erinnert mich etwas an 4D-Kinos, in denen sich die Sitze bewegen. Das war immer ein absolutes Highlight! Wie seid ihr darauf gekommen, ein ähnliches Erlebnis für zu Hause zu schaffen? 

Benjamin Heese: Die Idee stammt von Dipl. – Ing. Jens Hansen. Seine Mission war und ist die Verbesserung der Wahrnehmung von Inhalten. Er ist stetig auf der Suche nach dem besten Erlebnis für seine Kunden. Bislang gab es immer eine große Kluft zwischen einem realen Konzert und dem Live-Mitschnitt für zu Hause. Das Feeling fehlt. Feelbelt stellt die Verbindung zwischen der realen und der virtuellen Welt her – egal, ob es um ein Game, Musik oder einen Film geht.

Der Grundgedanke von Feelbelt ist also folgender: Wir integrieren den Tastsinn, also Fühlen, in das Entertainment-Erlebnis. Doch wir wollten noch einen Schritt weitergehen als die Kollegen, die sich bereits am Markt befinden. Wir machen nicht nur tiefe Bässe fühlbar, sondern das gesamte Frequenzspektrum des menschlichen Hörens: von 1 bis 20.000 Hz.

Seedmatch: Du selbst hast vorher in einer Geschäftsbank mit mehreren Hundert Mitarbeitern gearbeitet. Was hat dich dann in die dynamische Startup-Welt verschlagen?

Benjamin Heese: Ich hatte sehr früh die Möglichkeit, sehr viel zu lernen und gleichzeitig viel Verantwortung übernehmen zu dürfen. Für mich ist die persönliche Weiterentwicklung eines der Schlüsselelemente einer Persönlichkeit. Dem sind in einer Geschäftsbank jedoch Grenzen gesetzt.

Eines meiner Big Five for Life (Buch von John Strelecky) ist es, ein Unternehmen von Beginn an aufzubauen, zu skalieren und  anschließend mit einer Exit-Strategie weiter wachsen zu lassen. Dafür baue ich ein High Potential-Team auf, das agiles Arbeiten lebt und liebt und gleichzeitig nachhaltig und verantwortungsbewusst mit allen Stakeholdern umgeht. 

Seedmatch: Das hören unsere Investoren sicher gern! Ihr seid da auch schon auf einem guten Weg und bereits mit größeren Partnern im Gespräch. Kannst du uns hierzu etwas mehr verraten?

Benjamin Heese: Ohne zu viel zu verraten: Wir unterscheiden bei unseren Geschäftspartnern in strategische Partner wie beispielsweise Games- oder Spielkonsolen-Hersteller und in klassische Vertriebspartner wie Distributoren. Wir arbeiten beispielsweise mit einem Vertriebspartner zur Erschließung des japanischen Marktes zusammen. Außerdem arbeiten wir derzeit mit einigen Partnern an einer Lösung, um Konzerte inklusive Konzert-Feeling live zu übertragen – solche Erlebnisse vermissen wir wahrscheinlich alle, weshalb uns dieses Projekt sehr am Herzen liegt.

Seedmatch: In diesem Jahr fuhren zahlreiche Branchen Verluste ein, viele profitierten aber auch – die Gamingbranche gehört eindeutig zu den „Gewinnern“ der Corona-Krise. Wie habt ihr diese Zeit wahrgenommen und mit welcher Entwicklung rechnet ihr in den nächsten Jahren?

Benjamin Heese: Der Gaming-Markt hat aktuell ein überproportionales Momentum. Zu meiner Jugendzeit wurde ich noch komisch angeschaut, als ich im E-Sport aktiv war und mit meinen Freunden “Lan Partys” für bis zu 100 Teilnehmer veranstaltet habe. Das waren spannenden Anfänge. Wir hatten noch extrem große Computer und Röhrenbildschirme.

Heute erinnere ich mich gern an diese Zeit zurück und freue mich, mit Feelbelt im Gegensatz zur allgemeinen Corona-Wirtschaftslage in einem Markt aktiv zu sein, in dem die Nachfrage stark wächst.

Seedmatch: Das bestätigt sich auch darin, dass das sogenannte „zocken“ schon längst nicht mehr nur Hobby vieler Teenager ist, sondern mittlerweile professioneller Sport. 

Benjamin Heese: Mein kleiner Bruder ist hauptberuflich Gamer und bestreitet mit Content Creation und E-Sport seinen Lebensunterhalt. E-Sport ist hochprofitabel und alle großen Marken bemühen sich um diesen Markt. Die E-Sport-Szene in Berlin ist riesig und es beeindruckt mich jedes mal wieder, dass mittlerweile auch in Deutschland Millionen von Ablösesummen für Gamer über den Tisch gehen, wenn sie von einem Verein in einen anderen wechseln. Es kommt nicht selten vor, dass Teenager mit dem “Zocken” deutlich mehr Geld verdienen als ihre Eltern in klassischen Berufen.

Seedmatch: Aber euer Feelbelt kann noch viel mehr als nur ein Spiel- oder Musikerlebnis zu intensivieren. Ihr untersucht gerade in einer neurowissenschaftlichen Studie, welchen Einfluss der Feelbelt auf das Gehirn ausübt. Was erhofft ihr euch von den Ergebnissen und welches Potenzial seht ihr im Health Markt?

Benjamin Heese: Obwohl wir unseren Schwerpunkt im Entertainment-Bereich verorten, sehen wir, dass unser haptisches Feedback im Healthcare-Bereich durch das Abbilden aller Frequenzen sehr interessante Perspektiven bietet. Daher arbeiten wir im Hintergrund an einer Studie, die neben einem großen Social Impact auch für unsere Investoren interessant ist. Hörgeschädigte Menschen können mit dem Feelbelt erstmals das komplette Audiospektrum fühlen und so beispielsweise erfahren, was “traurige Musik” als Untertitel in einem Film wirklich bedeutet.

Aus externer Seite steht aktuell die These im Raum, dass Menschen mit einer Hörschädigung mit Hilfe des Feelbelts eventuell sprechen lernen könnten. Dafür produzieren wir eine angepassten Steuerung, die zunächst im Rahmen einer Studie in einem Londoner Krankenhaus eingesetzt wird. 

Wir arbeiten daneben an einer weiteren Studie auf neurowissenschaftlicher Ebene, bei der die emotionale Steigerung durch den Feelbelt im Gehirn nachgewiesen und gemessen wird. Ich war von den ersten Testergebnissen extrem beeindruckt. Welche Möglichkeiten und Chancen im Bereich Healthcare jedoch tatsächlich bestehen, lasse ich zunächst wissenschaftlich belegen. Bis dahin fokussieren wir uns auf den Gaming-Markt.

Seedmatch: Und wo genau können nun Gamer, Musikliebhaber, Kinogänger und später auch eventuell Hörgeschädigte einen Feelbelt erwerben? Seid ihr schon im Einzelhandel vertreten?

Benjamin Heese: Unser Hauptkanal ist unser Online-Shop. Wir verzichten derzeit ganz bewusst auf den Einzelhandel. Das kann sich aber je nach Angebot ändern. Um international Fuß zu fassen, ist der Online-Shop der geeignete Kanal. Derzeit generieren wir bereits mehr als 40 % der Käufe außerhalb des deutschsprachigen Raumes.

In naher Zukunft haben wir außerdem einen Pop Up-Store in Berlin geplant.

Seedmatch: Kannst du noch einmal kurz zusammenfassen, warum man unbedingt in Feelbelt investieren sollte – abgesehen von einem einzigartigen Feelbelt-Experience-Event ab einem Investment von 10.000 Euro?

Benjamin Heese: Weil ein Exit sehr wahrscheinlich ist. Wir richten schon jetzt strategisch alles darauf aus, diesen Case vorzubereiten. Wir beteiligen Mitarbeiter am Erfolg des Unternehmens, sodass ein Exit auch für sie interessant ist.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Feelbelt ein Trägerkonstrukt unserer Software. Wir werden uns sehr schnell weiterentwickeln und sehen auf Basis der neurowissenschaftlichen Studie extremes Entwicklungspotenzial im Healthcare-Bereich. Nicht zuletzt hat der Gaming-Markt, wie bereits erwähnt, ein brutales Momentum, was uns sehr in die Karten spielt.

Seedmatch: Last but not least: Wofür setzt du den Feelbelt am liebsten ein? Game, Musik oder Film? 

Benjamin Heese: Ich höre gern Meditationsmusik mit dem Feelbelt. Das hilft mir extrem gut, meinen Kopf auf den Moment zu fokussieren und für kurze Zeit von den anstehenden Terminen und Deadlines freizumachen. 

Seedmatch: Vielen Dank, dass Du dir Zeit für unser Interview genommen hast. Wir wünschen euch ein erfolgreiches Funding!

Benjamin Heese: Lieben Dank für eure Unterstützung.

 

Warnhinweis: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen.

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