Crowdinvesting für Startups: Welche Vorteile bietet es und für welche Unternehmen ist es geeignet?

Es klingt wie der Traum vieler Gründerinnen und Gründer: Bankenunabhängig und ohne das Abgeben von Anteilen Wachstumskapital aufnehmen – und gleichzeitig auch noch hunderte oder gar tausende Menschen als Multiplikatoren und Markenbotschafter gewinnen, ohne über ein riesiges Marketing-Budget zu verfügen. Und doch ist genau das möglich – mit einer Crowdinvesting-Kampagne. Was es mit der beliebten Finanzierungsform auf sich hat, welche Vorteile sie für Startups bietet und für welche Unternehmen sie besonders geeignet ist, erläutern wir in diesem Beitrag.

Was ist Crowdinvesting?

Crowdinvesting funktioniert nach dem Prinzip „Eine Idee – viele Unterstützer”. Auf Crowdinvesting-Plattformen können Menschen, die innovative Geschäftsideen fördern möchten und ein Geschäftsmodell spannend finden, unkompliziert online und auf unserer Plattform Seedmatch bereits ab 250 Euro in ein Unternehmen investieren. Die Anleger – Privatpersonen ebenso wie institutionelle Investoren – bauen sich auf diesem Weg ihr individuelles Portfolio auf und profitieren von attraktiven Renditen sowie dem guten Gefühl, mit ihrem Geld etwas Sinnvolles zu unterstützen.

Crowdinvesting grenzt sich vom ebenfalls sehr bekannten und beliebten Crowdfunding dadurch ab, dass die Investoren als Gegenleistung eine Rendite erzielen. Je nach Investmentmodell kann es sich dabei um feste Zinszahlungen, erfolgsabhängige Bonuszahlungen oder eine Kombination aus beidem handeln. Beim Crowdfunding hingegen – bekannte Plattformen dafür sind z. B. Kickstarter, Indiegogo oder Startnext – erhalten die Unterstützer eine materielle Gegenleistung, etwa das fertig entwickelte Produkt, einen Rabatt auf das Produkt oder aber andere Goodies.

In der Historie junger Unternehmen ist Crowdinvesting häufig nach dem Crowdfunding angesiedelt. Es kommt nicht selten vor, dass ein Startup zunächst ein Crowdfunding durchführt, um seine Produktentwicklung zu finanzieren, und dann einige Zeit später – nach dem erfolgreichen Marktstart – auf Crowdinvesting setzt, um den weiteren Wachstumskurs des Unternehmens zu ermöglichen.

Welche Vorteile bietet Crowdinvesting für Unternehmen?

Crowdinvesting ist eine Finanzierungsform, die besonders gut an die Bedürfnisse von Startups angepasst ist. Denn sie können häufig noch keine jahrelangen Track Records und Sicherheiten vorweisen, die z. B. für eine Bankenfinanzierung notwendig sind. Auch werden beim Crowdinvesting keine Unternehmensanteile abgegeben wie etwa bei einer Venture-Capital-Finanzierung. Die Crowdinvestoren werden über sogenannte “virtuelle Anteile” am Unternehmen und seinem Erfolg beteiligt, erhalten jedoch keine Mitbestimmungsrechte.

Crowdinvesting eignet sich daher besonders gut für Startups, die die Geschicke des Unternehmens in ihren eigenen Händen halten wollen oder die nach einem Weg suchen, um ihre Community unkompliziert und ohne viel Verwaltungsaufwand am Unternehmen zu beteiligen. Gleichzeitig ist eine Entscheidung fürs Crowdinvesting jedoch nicht zwangsläufig eine Entscheidung gegen andere Finanzierungsformen. Es kommt regelmäßig vor, dass Startups mehrere Finanzierungsformen kombinieren und z. B. gleichzeitig auf ein Crowdinvesting und eine Finanzierung eines Business Angels setzen oder aber einige Zeit nach dem Crowdinvesting mit einem höheren Reifegrad eine Bankenfinanzierung in Anspruch nehmen.

Ein weiterer wichtiger Vorteil des Crowdinvestings wurde bereits in der Einleitung angedeutet – es ist der Marketing-Effekt. Crowdinvesting ist eine öffentlichkeitswirksame Finanzierungsform und bringt es mit sich, dass nicht nur potenzielle Investoren auf das Unternehmen aufmerksam werden, sondern dass diese sich auch zu Kunden, Markenbotschaftern und Multiplikatoren entwickeln. Bei Seedmatch und seinen Schwesterplattformen Econeers und Mezzany sind derzeit bereits knapp 100.000 Nutzer registriert, die Unternehmen mit einer Crowdinvesting-Kampagne erreichen können. Hinzu kommen noch zahlreiche Newsletter-Abonnenten und Social-Media-Follower. Häufig werden all diese Menschen zu wert­vollen Wegbegleitern für junge Unter­neh­men, die “ihre” Startups mit Expertise, Feedback und Kontakten unterstützen sowie aktiv weiterempfehlen.

Für welche Unternehmen ist Crowdinvesting besonders geeignet?

Wer ein Crowdinvesting auf Seedmatch durchführen möchte, muss zunächst ein paar formale Kriterien erfüllen. Das Unternehmen sollte die Rechtsform einer Kapitalgesellschaft (UG, GmbH, AG, GmbH & Co. KG) haben und im DACH-Raum ansässig sein. Das benötigte Wachstumskapital sollte sich zudem auf mindestens 300.000 Euro belaufen – es sind jedoch auch deutlich höhere Summen möglich. Viele Fundings bei Seedmatch wollen ca. 500.000 bis 700.000 Euro einsammeln, doch auch Fundingziele bis zu einer Million Euro oder sogar darüber sind bei etwas reiferen Unternehmen keine Seltenheit.

Wichtig ist zudem, dass das Produkt oder Geschäftsmodell einen innovativen Charakter mit klaren Alleinstellungsmerkmalen aufweist und dass das Geschäftsmodell skalierbar und wirtschaftlich nachhaltig ist. Idealerweise lässt sich dies bereits anhand erster Umsätze und Kunden belegen.

Last but not least ist es unverzichtbar, dass Startups, die auf Crowdinvesting setzen, gern kommunizieren und offen für den Austausch mit ihren Investoren sind. Crowdinvesting ist ein Geben und Nehmen – wer seine Investoren als Markenbotschafter und Multiplikatoren gewinnen möchte, der sollte umgekehrt natürlich auch bereit sein, ihnen gegenüber transparent zu kommunizieren und sie regelmäßig über die Entwicklung des Unternehmens auf dem Laufenden zu halten.

Ist Crowdinvesting auch etwas für B2B-Unternehmen?

Mitunter hartnäckig hält sich das Gerücht, dass Crowdinvesting als Finanzierungsform für Unternehmen mit B2C-Geschäftsmodell besonders gut geeignet wäre. Dies entspricht jedoch nicht unseren Erfahrungen. Die Crowdinvestoren sind auf der Suche nach spannenden Investment Cases und nicht zwingend nach einem Produkt, das sie in ihrem privaten Alltag verwenden können. Sie legen Wert auf die oben beschriebenen Aspekte Innovationskraft und Skalierbarkeit und unterstützen Unternehmen aus B2B-Branchen wie z. B. Life Science oder Software genauso gern wie ein Food-Startup. Überdies sind viele unserer Investoren selbst in leitenden Positionen in Unternehmen tätig und somit auch potenzielle Kunden oder Kooperationspartner für Startups mit B2B-Fokus.

Erfahren Sie mehr & treten Sie mit uns in Kontakt

Wir hoffen, dass Ihnen dieser Beitrag einen ersten Einblick ins Crowdinvesting geben sowie Antworten auf die Frage, ob die Finanzierungsform für Ihr Unternehmen passend ist, liefern konnte. Weitere Fragen von Startups werden in unserem Plattform-Bereich Für Unternehmen beantwortet. Dort können Sie auch einen unverbindlichen telefonischen Beratungstermin mit unserem Investment Management vereinbaren. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!

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