Crowdinvesting-ABC: Alle wichtigen Begriffe kurz & knapp erklärt

Investmentquote, Multiple, Unternehmensbewertung, Verwässerung… – und nur Fragezeichen im Kopf? Da im Crowdinvesting jeder Investor seine Anlageentscheidungen selbstbestimmt und individuell trifft, wird er zu seinem eigenen Anlageberater. Dadurch begegnen ihm einige Fachbegriffe, Berechnungen und rechtliche Regularien. Ob als neuer Investor oder “alter Crowdinvesting-Hase” – nicht immer ist es leicht, dabei den Durchblick zu behalten. Unser Crowdinvesting-ABC schafft Abhilfe und erklärt die wichtigsten Begriffe in knapper und verständlicher Form.

Alle fett markierten Begriffe haben einen eigenen Eintrag im Crowdinvesting-ABC. Für alle Investoren mit noch größerem Wissensdurst haben wir außerdem Blogbeiträge, die einzelne Aspekte detaillierter betrachten, verlinkt.

Alle angehenden Crowdinvesting-Profis können sich zudem hier für unsere Seedmatch-Academy anmelden und erhalten in sechs kompakten Lektionen wöchentlich Crowdinvesting-Wissen und praktische How-Tos direkt in ihr E-Mail-Postfach.

act/360 (Eurozinsmethode)
Die act/360- bzw. Eurozinsmethode ist eine Vorgehensweise zur Berechnung von Zinsen, die vor allem im Euroraum und in der Schweiz Anwendung findet. Dabei werden die Zinstage kalendergenau bestimmt, das Zinsjahr hat also 365 oder 366 Tage. Das Basisjahr wird unabhängig von der Anzahl der tatsächlichen Tage mit 360 Tagen angesetzt (30 Tage pro Monat). Diese Methode der Zinsberechnung wird bei Seedmatch beim Venture Debt genutzt, wo die halbjährlich ausgeschüttete Festverzinsung tagesgenau berechnet wird – d.h., je eher ein Investor in ein Venture Debt investiert, desto mehr Zinsen erhält er.

Accelerator
Ein Accelerator (englisch für Beschleuniger) ist eine Institution, die Startups innerhalb eines festgelegten Zeitraums durch intensives Coaching unterstützt und so hilft, den Entwicklungsprozess stark zu beschleunigen. Das kann von der Bereitstellung von Arbeitsplätzen, strategischer und technischer Unterstützung bis hin zu einem Netzwerk und vielseitigem Coaching in allen wichtigen Bereichen reichen. Als Gegenleistung für das Coaching und die Unterstützung erhalten die Acceleratoren häufig einen gewissen Anteil an dem Unternehmen und somit an der zukünftigen Gewinnausschüttung.

Bonuszins nach Exit-Ereignis
Wenn ein Startup von einem anderen Unternehmen aufgekauft wird, tritt ein Exit-Ereignis ein. Damit enden die Investmentverträge zwischen dem Startup und seinen Crowd-Investoren, die bei einem Seed Investment durch den Bonuszins nach Exit-Ereignis von der positiven Entwicklung des Startups profitieren. Der individuelle Bonuszins eines Investors berechnet sich, indem man seine Investmentquote mit dem Exit-Erlös multipliziert. Zusätzlich erhält er seinen Investmentbetrag zurück und bekommt die ertragsunabhängige Basisverzinsung ausgezahlt.

Bonuszins nach Kündigung
Der Investor und das Startup können den gemeinsam geschlossenen Investmentvertrag ordnungsgemäß kündigen. In diesem Fall wird beim Seed Investment der Bonuszins nach Kündigung berechnet. Dafür werden der EBIT und der Umsatz des entsprechenden Jahres mit ihren vertraglich festgelegten Multiples multipliziert. Das numerisch höhere Ergebnis – die sogenannte relevante Erfolgsgröße – wird zur Bonuszinsberechnung herangezogen. Im Anschluss wird berechnet, wie hoch der Anteil der Investition an diesem Erfolg war (Erfolgsanteil). Wichtig: Damit ein Bonuszins ausgezahlt werden kann, muss der Erfolgsanteil größer als das ursprüngliche Investment sein. Ist er gleich oder geringer, hat sich das investierte Geld durch das Geschäftsmodell (noch) nicht „vermehrt“ und ein Bonus kann nicht gezahlt werden. Das Investment wird dann natürlich trotzdem zuzüglich der ertragsunabhängigen Basisverzinsung in voller Höhe ausgezahlt.

Break-even
Ein Unternehmen hat seinen Break-even erreicht, wenn Ausgaben und Einnahmen gleich hoch sind und sich damit gegenseitig aufheben. Das bedeutet, dass in Kürze damit zu rechnen ist, dass das Unternehmen erste Gewinne macht. Dass der Break-even bereits erreicht ist oder unmittelbar bevorsteht, ist eine Voraussetzung dafür, dass ein Startup bei Seedmatch eine Venture-Debt-Finanzierung durchführen kann. Finanzierungsrunden von Startups, die vom Break-even noch weiter entfernt sind, werden als Seed Investment zu anderen Konditionen abgewickelt.

Business Angel
Ein Business Angel ist jemand, der sich finanziell an Unternehmen beteiligt und gleichzeitig die Existenzgründer mit Know-how und Kontakten in einer typischerweise sehr frühen Phase unterstützt. Meist handelt es sich dabei um erfolgreiche Gründer oder um erfahrene Unternehmer oder leitende Angestellte, die aufgrund ihrer langen Berufstätigkeit über mehr Management-Erfahrung und Kontakte verfügen als die Gründer der betreuten Unternehmen selbst. Der wesentliche Unterschied zu einer Venture-Capital-Beteiligung liegt darin, das letztere oft erst in einer späteren Phase erfolgt und dann nur noch aus einer rein finanziellen, dafür aber oftmals größeren Beteiligung besteht.

Crowdfunding
Crowdfunding ist der Oberbegriff für eine Finanzierungsform, bei der sich Menschen zusammenschließen, um ein bestimmtes Projekt zu finanzieren. Dabei gibt es verschiedene Unterformen: Beim donation-based Crowdfunding spenden Menschen Geld für ein meist soziales, karitatives oder künstlerisches Projekt, ohne eine Gegenleistung zu erhalten. Beim reward-based Crowdfunding erhalten sie für ihr Engagement eine materielle Gegenleistung, z. B. das Produkt, das durch ihr finanzielles Engagement umgesetzt werden konnte. Beim Crowdlending handelt es sich um über das Internet vermittelte Kredite von Privatpersonen an andere Privatpersonen oder Unternehmen (auch Peer-to-Peer-Kredite genannt). Beim equity-based Crowdfunding bzw. Crowdinvesting, wie es Seedmatch anbietet, profitieren Investoren finanziell von der Entwicklung des Unternehmens.
Mehr dazu und welche Anlageform sich für wen eignet, erfahren Sie auch in unserem Podcast-Format Wissensboost.

Crowdinvesting
Crowdinvesting ist eine Unterform des Crowdfundings und eine andere Bezeichnung für equity-based Crowdfunding, wie es bei Seedmatch praktiziert wird: Durch ihren Kapitaleinsatz profitieren Investoren finanziell von der Entwicklung des Unternehmens.
Mehr dazu und welche Anlageform sich für wen eignet, erfahren Sie auch in unserem Podcast-Format Wissensboost.

Early-Bird-Bonus
Alle Investoren, die sich innerhalb der ersten 14 Tage nach Fundingstart für ein Investment entscheiden, belohnen wir im Rahmen des Early-Bird-Bonus mit besonders attraktiven Konditionen. Beim Seed Investment erhalten sie einen zehnprozentigen Aufschlag auf die Investmentquote und damit auf den gewinnabhängigen Bonuszins sowie den Bonuszins nach einem Exit-Ereignis. Beim Venture Debt erhöht sich die feste jährliche Verzinsung.

EBIT
Der EBIT (Englisch für earnings before interest and taxes) bezeichnet den Gewinn vor Zinsen und Steuern, der auch als operatives Ergebnis bezeichnet wird. Er wird im Rahmen des Crowdinvestings bei Seed Investments zur Berechnung des Bonuszinses nach Kündigung herangezogen.

endfällig
Endfällig bedeutet, dass der jeweilige Darlehensbetrag bzw. anfallende Zinsen nicht nach und nach in mehreren Tranchen, sondern einmal zum Ende der Laufzeit des Darlehens ausgezahlt werden. Dies trifft auf die Darlehensrückzahlungen sowohl beim Seed Investment als auch beim Venture Debt auf Seedmatch zu. Zudem wird die ertragsunabhängige Basisverzinsung von 8 % p. a. beim Seed Investment 2.0 endfällig gezahlt.

Endspurt
Als Endspurt wird die Phase bezeichnet, in der sich ein Funding verknappt und absehbar bald keine Investments mehr möglich sind – sei es, weil das Funding nach maximal 120 Tagen endet oder aber weil bereits vor Ablauf der Maximallaufzeit das Fundinglimit nahezu erreicht ist. Diese Verknappung geht in der Regel mit einer erhöhten Dynamik einher, d. h. innerhalb einer bestimmten Zeitdauer wird mehr investiert als dies zwischenzeitlich im Verlauf des Fundings der Fall war. Kleinanleger sollten in dieser Zeit nicht zu lange mit einer Investmententscheidung warten, denn sonst verpassen sie womöglich die Chance, sich am Startup zu beteiligen.

Equity-based
“Equity-based” ist Englisch für: auf Basis von Unternehmensanteilen. Der Begriff wird häufig in Zusammenhang mit equity-based Crowdfunding (bzw. Crowdinvesting) verwendet, der Finanzierungsform, auf die sich Seedmatch spezialisiert hat. Hier erwerben Investoren mit ihrem Kapital virtuelle Unternehmensanteile und profitieren finanziell von der Entwicklung des Unternehmens.

Erfolgsanteil
Der Erfolgsanteil ist beim Seed Investment infolge einer Kündigung des Investmentvertrages durch das Startup oder den Investor für die Berechnung des Bonuszinses nach Kündigung relevant. Er gibt den Anteil an, den das individuelle Investment am Unternehmenserfolg hatte. Er berechnet sich aus der Investmentquote multipliziert mit der relevanten Erfolgsgröße (EBIT– oder Umsatz-Multiple – je nachdem, was höher ist). Ein Bonuszins kann nur ausgezahlt werden, wenn der Erfolgsanteil größer als das ursprüngliche Investment ist, dieses sich also bereits “vermehrt” hat.

ertragsunabhängige Basisverzinsung
Beim Seed Investment 2.0 erhalten Anleger eine Basisverzinsung in Höhe von 8 % p. a., die unabhängig von der Entwicklung des Startups und eventuell erwirtschafteten Gewinnen ist. Die Basisverzinsung wird endfällig gezahlt, d. h. Investoren erhalten sie, wenn ihr Investment endet, gemeinsam mit dem ursprünglichen Darlehensbetrag. Insgesamt spielt die “Musik” beim Seed Investment jedoch beim gewinnabhängigen Bonuszins sowie dem Bonuszins nach Exit bzw. Kündigung, wodurch die Investoren direkt an der positiven Entwicklung eines Startups teilhaben.

Exit
Als Exit bezeichnet man es, wenn ein Startup von einem anderen Unternehmen aufgekauft wird und das Gründerteam die Mehrheit seiner Anteile abgibt. Dies hat das Ende der Verträge zwischen dem Startup und seinen Crowd-Investoren zur Folge, die von der zumeist positiven Entwicklung beim Seed Investment u. a. durch den Bonuszins nach Exit-Ereignis profitieren. Zusätzlich erhalten sie den endfälligen ertragsunabhängigen Bonuszins sowie ihren Darlehensbetrag zurück. Beim Venture Debt gibt es aufgrund der deutlichen höheren Festverzinsung, die kontinuierlich gezahlt wird, keine Exitbeteiligung in diesem Sinne. Wenn das Startup die Verträge vorzeitig kündigt, erhalten die Investoren jedoch eine Vorfälligkeitsentschädigung sowie ggf. den Venture Kicker.

Fundinglimit
Das Fundinglimit ist das Kapital, das ein Startup mit seiner Crowdinvesting-Kampagne bei Seedmatch maximal einsammeln kann. Es wird individuell in Abhängigkeit vom Finanzbedarf des Startups festgelegt und kann aufgrund rechtlicher Regularien bei partiarischen Nachrangdarlehen maximal 6 Millionen Euro betragen. Ist das Fundinglimit einmal festgelegt und von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) freigegeben, kann es nachträglich nicht mehr erhöht werden.

Fundingschwelle
Die Fundingschwelle ist der Betrag, der bei einer Crowdinvesting-Kampagne insgesamt mindestens investiert werden muss, damit das Funding als erfolgreich finanziert gilt. Die Fundingschwelle wird individuell in Absprache mit dem Startup festgelegt. Nach Erreichen der Fundingschwelle kann bis zum Fundinglimit (bei Venture Debts inkl. Überzeichnung) weiter investiert werden. Wird die Fundingschwelle innerhalb von 60 Tagen nicht überschritten, gilt das Projekt als nicht erfolgreich finanziert und alle Anleger, die bis dahin investiert haben, erhalten ihr Geld zurück.

Fundingverlängerung
Crowdinvesting-Kampagnen bei Seedmatch laufen zunächst 60 Tage und können um weitere 60 Tage verlängert werden (Fundingverlängerung), wenn während der ersten 60 Tage die Fundingschwelle überschritten, das Fundinglimit jedoch noch nicht erreicht wurde.

Fundingziel
Das Fundingziel ist das Kapital, das ein Startup mit seiner Crowdinvesting-Kampagne maximal einsammeln will. Beim Seed Investment ist das Fundingziel gleich dem Fundinglimit. Beim Venture Debt ist eine Überzeichnung möglich, d. h. nach dem Erreichen des Fundinglimits kann bis zum Fundingziel weiter investiert werden. Das Unternehmen hat in diesem Fall jedoch nach Überschreiten des Fundinglimits jederzeit die Möglichkeit, seine Crowdinvesting-Kampagne zu beenden, auch wenn das Fundingziel noch nicht erreicht wurde.

gewinnabhängiger Bonuszins
Der gewinnabhängige Bonuszins ist das Produkt der Investmentquote multipliziert mit dem Jahresüberschuss. Sobald ein Seed Investment erste Gewinne macht, wird er jährlich berechnet und ausgezahlt.

Investmentquote (Beteiligungsquote)
Die Investmentquote gibt an, welchen virtuellen Anteil am Unternehmen ein Crowd-Anleger durch sein Investment hält. Sie berechnet sich aus dem Verhältnis (Quotient) aus der individuell investierten Summe und der Unternehmensbewertung nach der abgeschlossenen Crowdinvesting-Kampagne (Post-Money-Unternehmensbewertung).

Multiple
Multiples werden herangezogen, um beim Seed Investment die Höhe des Bonuszinses nach Kündigung zu berechnen, der sich am aktuellen wirtschaftlichen Erfolg des Startups orientiert. Der Erfolg berechnet sich entweder aus dem EBIT oder dem Umsatz des Geschäftsjahres zum Zeitpunkt der Kündigung multipliziert mit einem Multiple. Wie hoch der jeweilige Multiple ist, wird im Vorfeld des Fundings festgelegt und kann im Investmentvertrag § 10 Abs. 2 nachgelesen werden. Der EBIT und der Umsatz haben jeweils ihren eigenen Multiple. Beides wird berechnet und das für den Investor bessere Ergebnis herangezogen, um den Erfolgsanteil des Investments zu berechnen. Nur wenn dieser größer als das ursprüngliche Investment ist, hat sich das investierte Geld bereits “vermehrt” und ein Bonuszins nach Kündigung kann ausgezahlt werden.

nachrangig
Eine nachrangige Forderung tritt im Fall einer Insolvenz oder Liquidation eines Unternehmens hinter den Forderungen anderer Gläubiger mit höherem Rang zurück. Für die Seedmatch-Investoren, die über ein partiarisches Nachrangdarlehen an den Startups beteiligt sind, bedeutet das, dass ihre Darlehensbeträge, Zinsen etc. erst gezahlt werden können, wenn andere Gläubiger ihr Geld erhalten haben.

partiarisches Nachrangdarlehen
Das partiarische Nachrangdarlehen ist die Form der Beteiligungsfinanzierung, die bei Seedmatch zum Einsatz kommt. Als Entgelt für die Überlassung des Darlehens wird ein Anteil am Gewinn oder Umsatz eines Unternehmens, für dessen Finanzierung das Darlehen gewährt wurde, vereinbart (partiarisch = gewinnabhängig). Neben der Gewinnbeteiligung kann – wie bei Seedmatch – eine Verzinsung vereinbart werden. “Nachrang” meint, dass die Darlehensforderung im Fall einer Liquidation oder Insolvenz im Rang hinter andere Forderungen gegen das Unternehmen zurücktritt.

Proof of Concept
Der Proof of Concept ist ein Meilenstein, der die prinzipielle Machbarkeit eines Projekts belegt. In der Regel wird dafür ein Prototyp des jeweiligen Produkts entwickelt. Ziel ist es, möglichst frühzeitig Risiken zu erkennen und zu minimieren, eine valide Basis für Entscheidungen zu haben, Anforderungen zu überprüfen und Erfahrungswerte in Bezug auf die Akzeptanz bei Kunden und Partnern zu sammeln. Alle Projekte, in die Sie bei Seedmatch investieren können, haben mindestens ihren Proof of Concept erbracht und können erste Kunden und Umsätze vorweisen.

Rendite
Die Rendite ist der Ertrag, den angelegtes Kapital in einem bestimmten Zeitraum erbringt. Sie wird immer in Prozent angegeben und bezieht sich auf das eingesetzte Kapital. Beim Seed Investment besteht die Rendite aus der ertragsunabhängigen Basisverzinsung, ggf. dem gewinnabhängigen Bonuszins sowie dem Bonuszins nach Exit bzw. Kündigung. Beim Venture Debt gehen die jährlichen festen Bonuszinsen sowie ggf. der Venture Kicker in die Rendite ein.

Return on Investment (ROI)
Der Return on Investment ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die den Gewinn im Verhältnis zum eingesetzten Kapital setzt. Sie gibt an, ob und wann sich eine Investition amortisiert hat.

Seed Investment
Das Seed Investment ist bei Seedmatch die Investmentform, mit der die Crowd in junge, aufstrebende Startups investiert, die jedoch bereits den Proof of Concept erbracht haben und erste Umsätze vorweisen können. Beim Seed Investment spielt die “Musik” am Ende, d. h. das Hauptrenditepotenzial liegt in den gewinnabhängigen Bonuszinsen sowie im Bonuszins bei Exit oder Kündigung, wenn sich das junge Unternehmen außergewöhnlich gut entwickelt hat. Zudem erhalten Seed-Investoren eine endfällige ertragsunabhängige Basisverzinsung von 1 % p. a. bzw. 8 % p. a. beim Seed Investment 2.0.

Unternehmensbewertung
Die Unternehmensbewertung vor Beginn der Crowdinvesting-Kampagne (Pre-Money-Unternehmensbewertung) wird grundsätzlich vom Startup erstellt. Sie ist keine Aussage über dessen aktuelle Wirtschaftlichkeit, sondern repräsentiert die Erwartungen des Startups zu dessen zukünftigen Ertragsaussichten unter Berücksichtigung einer risikoadäquaten Verzinsung. Die Pre-Money-Unternehmensbewertung und das im Rahmen der Crowdinvesting-Kampagne eingesammelte Kapital ergeben addiert die Post-Money-Unternehmensbewertung. Diese wird beim Seed Investment zur Berechnung der Investmentquote eines jeden Anlegers herangezogen.

Venture Capital (VC)
Der Begriff Venture Capital lässt sich mit Wagnis- bzw. Risikokapital ins Deutsche übersetzen. Venture Capital stellt keinen Kredit dar, sondern ist eher eine Form der “Entwicklungshilfe” für ein Startup. Ein sogenannter Venture Capitalist finanziert ein junges Unternehmen in dem Wissen, dass das Unternehmen scheitern kann und er sein investiertes Geld verlieren könnte. Im Unterschied zum Business Angel steigt der Venture Capitalist meist etwas später ins Unternehmen ein und unterstützt das Startup vorrangig durch die Finanzierung und weniger durch Erfahrung und Kontakte.

Venture Debt
Das Venture Debt ist bei Seedmatch die Investmentform zur Finanzierung von jungen Wachstumsunternehmen, die den Break-even bereits erreicht haben bzw. bei denen dieser kurz bevor steht. Da diese Unternehmen bereits Gewinne erwirtschaften bzw. die ersten Gewinne unmittelbar bevorstehen, liegt der Fokus bei dieser Investmentform auf der regelmäßigen jährlichen Auszahlung fester Bonuszinsen. Mit dem Venture Kicker gibt es jedoch auch hier eine zusätzliche erfolgsabhängige Komponente.

Venture Kicker
Der Venture Kicker ist die erfolgsabhängige Renditechance beim Venture Debt. Es handelt sich um einen einmaligen, umsatzabhängigen Bonuszins, der am Laufzeitende ausgezahlt wird. Maßgeblich für den Bonuszins ist der Umsatz des Startups. Wenn bei Laufzeitende der ermittelte jährliche Umsatz über einer vertraglich festgelegten Summe liegt, erhält der Investor einmalig einen Betrag von 10 % bis 30 % seines Darlehensbetrages. Dafür entfällt beim Venture Debt die Erfolgsbeteiligung bei einem Exit.

Verwässerung
Wenn ein junges Unternehmen durch eine weitere Crowdinvesting-Kampagne, einen privaten oder institutionellen Investor neues Kapital bekommt, tritt in den meisten Fällen eine sogenannte Verwässerung der Investmentquote der vorherigen Investoren ein. Das heißt, die Investmentquote wird um das Kapital, welches das Unternehmen jetzt „mehr“ wert ist, bereinigt. Das angelegte Kapital der Investoren bleibt aber grundsätzlich geschützt: Eine Verwässerung findet nur statt, wenn wirklich das Stammkapital durch den neuen Geldgeber aufgestockt wurde, und das zu einer Unternehmensbewertung, die mindestens dieselbe Höhe besitzt wie nach einer Crowdinvesting-Kampagne oder gegebenenfalls durch ein zweites Seedmatch-Funding.

Vermögensanlagen-Informationsblatt (VIB)
Das VIB ist eine Kurzinformation, quasi der „Beipackzettel“ der angebotenen Vermögensanlage. Es informiert den Anleger auf höchstens drei DIN-A4-Seiten über die wesentlichen Eigenschaften der Anlage – in unserem Fall des Crowdinvestings. Darin enthalten sein müssen u. a.

  • die Art und die genaue Bezeichnung der Vermögensanlage,
  • Anlagestrategie, Anlagepolitik und Anlageobjekte,
  • Laufzeit und Kündigungsfrist,
  • Konditionen der Zins- und Rückzahlung,
  • die mit der Vermögensanlage verbundenen Risiken,
  • die Aussichten für die vertragsgemäße Zins- und Rückzahlung unter verschiedenen Marktbedingungen,
  • mit der Vermögensanlage verbundene Kosten und Provisionen.

Das VIB muss von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bestätigt werden. Erst wenn diese Bestätigung vorliegt, kann die Crowdinvesting-Kampagne starten. Investoren können das VIB jederzeit auf der jeweiligen Fundingseite im Reiter “Vertragliches” einsehen und herunterladen.

Vorfälligkeitsentschädigung
Beim Venture Debt kann das Unternehmen die Darlehensverträge jederzeit unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von vier Wochen auflösen. So hat das Startup etwa im Falle eines Exit-Ereignisses die Möglichkeit, die Darlehensverträge mit seinen Investoren zu beenden. Da der Crowd durch die vorzeitige Vertragsauflösung kein Nachteil entstehen soll, erhält sie eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung. Diese setzt sich zusammen aus dem Betrag, der einem Investor bis zum Ende der Laufzeit als Festverzinsung und als einmaligem Bonuszins (Venture Kicker) zu zahlen gewesen wäre – wobei unterstellt wird, dass dieser angefallen wäre. Somit besteht für Investoren immer die Chance, den kompletten Erlös bereits vor Ablauf der Darlehenslaufzeit zu erhalten und so mit ihrem Venture-Debt-Investment eine höhere Rendite p. a. zu erzielen.

Wissensboost
Nach all diesen Ausführungen und Fachbegriffen schwirrt Ihnen der Kopf? Sie fragen sich, ob das auch einfacher geht? Geht es!
Die Begrifflichkeiten und Regularien bleiben natürlich dieselben, im Wissensboost unseres „Startklar“-Podcasts ist dieses Crowdinvesting-Wissen jedoch kompakt und eingängig für Sie aufbereitet – ganz bequem zum nebenbei Hören & Verstehen.
In unserem ersten Wissensboost schauen wir zum Beispiel, für wen Crowdinvesting die passende Anlageform ist und räumen mit Mythen und Vorurteilen zu dieser Anlageform auf.

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