Aus der Nische zum Erfolg: Warum spitze Zielgruppen sich auszahlen

Bild mit Türen – spitze Zielgruppe

erdbär, SugarShape, Wostok – vielen Seedmatch-Nutzern sind diese über unsere Plattform finanzierten erfolgreichen Marken bekannt, aber was haben sie gemeinsam? Sie alle haben eine sehr spitze Zielgruppe – sie fokussieren sich etwa auf Eltern, denen die gesunde Ernährung ihrer Sprösslinge sehr am Herzen liegt, auf Frauen, die sich in gängigen Unterwäsche-Größen nicht wiederfinden, oder auf Limonadentrinker mit einem Hang zum Ausgefallenen.

Produkte für die breite Masse anzubieten ist eine Herkulesaufgabe. Ein unüberschaubarer Adressatenkreis macht es nur schwer möglich, die Wünsche der Kunden wirklich zu kennen. Unternehmen mit einer eng definierten Zielgruppe ziehen daraus ihren Vorteil: Kunden, die sich vom bisherigen Angebot am Markt nicht abgeholt fühlen,  werden mit speziell auf sie zugeschnittenen Produkten angesprochen, welche zu 100 % ihren Bedürfnissen entsprechen. Der Kunde steht im Fokus: Von einem kundenzentrierten Ansatz und fortlaufendem Austausch profitieren nämlich beide Seiten. Die Unternehmen erhalten direktes Feedback von ihren Kunden – und diese dürfen oft aktiv mitentscheiden, was sie später in den Händen halten möchten.

Ein kleiner EXKURS: Warum braucht es eine Zielgruppe? 

Jeder, der ein Unternehmen bzw. eine Marke aufgebaut hat, weiß: Egal wie gut durchdacht und innovativ das Konzept ist – den Wert einer Marke bestimmt immer der Kunde. Das Unternehmen kann bestenfalls das Bewusstsein für die eigene Marke lenken. Eine Marke muss somit den Wünschen und Vorstellungen der Kunden entsprechen, damit sie erfolgreich wird.
Schon sind wir beim Thema Zielgruppe: Die Zielgruppe sind genau jene Menschen, deren Bedürfnisse mit den eigenen Produkten erfüllt werden und die diese schlussendlich kaufen sollen. Unternehmen, die die falsche oder eine zu große Zielgruppe adressieren, verbrennen darum Ressourcen und letztendlich bares Geld. Denn wer ein Produkt nicht versteht, kauft es auch nicht – ganz nach den Worten des Schweizer Urgesteins für Publizistik und Werbung Markus Kutter: „Wenn uns die Zielgruppe nicht versteht, dann ist sie nicht unsere Zielgruppe.“ 

Der Kunde ist König – Kundenbindung als Erfolgsgeheimnis

Doch warum sind eine klar definierte Zielgruppe, ein eindeutiger Käufertyp und damit im Endeffekt der individuelle Kunde so entscheidend für den Erfolg einer Marke?
Kunden wollen sich heutzutage mit einer Marke identifizieren und sich mit der Aura und dem damit verbundenen Lebensgefühl umgeben. Die Aufgabe der Unternehmen liegt also unter anderem darin, Emotionen zu wecken, um die Kunden im großen Angebotsdschungel für sich zu gewinnen und zu halten. 

Das ist nur einer der Gründe, warum Influencer-Marketing und insbesondere die Zusammenarbeit mit sogenannten Mikroinfluencern – Influencer mit einer verhältnismäßig niedrigen Anzahl an Followern, aber mit sehr hoher Interaktion einen immer höheren Stellenwert in der Kunden- und Markenkommunikation einnehmen. Denn ihre Community ist ihr Heiligtum, das gehütet wird: Markenbotschafter wählen idealerweise Marken und Produkte mit Bedacht aus und gehen nur Kooperationen ein, wenn sie von dem Produkt persönlich überzeugt sind. Die „passgenauen” Produkte dürfen dann auch gern mal etwas mehr kosten. Denn eines fällt schnell auf: Schaut man sich Marken mit sehr spitz zugeschnittenen Zielgruppen an, sind deren Produkte oft höherpreisiger.
Je teurer ein Produkt, desto kleiner wird (zwangsweise) die Zielgruppe – eine Tatsache, die immer mehr Unternehmen bewusst in Kauf nehmen. Sogenannte Luxusgüter setzen auf Exklusivität und verleihen ihren Kunden so das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein. 

Auch in der Höhle kommen Nischenprodukte gut an: Gründer, die mit ihrer Idee die Löwen überzeugten 

Die Liste der Startups, die sich mit ihren ausgefallenen Ideen mutig in der TV-Sendung „Die Höhle der Löwen” (DHDL) den prominenten Investoren präsentierten, ist lang – auch mehrere Seedmatch- und Econeers-Fundings haben sich der harten Prüfung ihres Geschäftsmodells bereits gestellt.
Zwar kommt am Ende nicht immer ein Deal zustande, doch die Begeisterung der Investoren Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Frank Thelen und Co. war oft besonders groß, wenn sich das Unternehmen auf eine ganz bestimmte, oftmals recht kleine und abgegrenzte, aber immer noch profitable Zielgruppe fokussierte. 

Erinnern wir uns etwa an ooia (ehemals ooshi) – ein Damen-Slip für die Periode, der das oftmals als unangenehm empfundene Tragen von Tampons, Menstruationstassen oder Regelbinden ablöst. Die Idee zahlte sich aus: Judith Williams hatte angebissen. Im Endeffekt entschieden sich die Gründerinnen zwar gegen einen Deal, dem Unternehmenserfolg stand das jedoch nicht im Weg. Bereits jetzt wurden über 85.000 Produkte verkauft.

Und noch ein weiteres Erfolgsbeispiel, was uns im Gedächtnis blieb: BitterLiebe.
Das erst 2018 gegründete Unternehmen aus Mannheim verfolgt die Mission, „bitter“ als Geschmack zurückzubringen und dem Geschmeckserlebnis mit Bitterstoffen wieder neues Leben einzuhauchen. Auch hier war DHDL-Investorin Williams vorn mit dabei: Dieses Mal klappt der Deal. Mittlerweile vertreibt BitterLiebe seine Produkte online und deutschlandweit in allen dm-Drogeriemärkten. Für das Jahr 2019 strebten die beiden Gründer bereits einen Umsatz von 1,6 bis 2 Millionen Euro an.

 

Es lohnt sich also immer, einen genaueren Blick auf junge Unternehmen, außergewöhnliche Ideen und ambitionierte Gründer zu werfen – egal wie nischig das angebotene Produkt zunächst erscheinen mag. Das Marktvolumen ist oft größer als gedacht, denn gerade zahlungskräftige Kunden wollen sich besonders fühlen – und nicht wie einer von Millionen.

 

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