Beispielrechnung: Wie Sie als Crowd-Investor vom Venture Debt profitieren

Das Investment-Angebot „Venture Debt“ verändert die Renditechancen der Investoren. Damit Sie das Potenzial besser einschätzen können, stellen wir einige Beispielrechnungen zur Illustration an: Welche Rendite können Sie mit einem 1.000-Euro-Investment bei Venture Debt erzielen?

Mit Venture Debt können Sie bei Seedmatch und Econeers ganz unkompliziert online und ohne zusätzliche Gebühren in Wachstumsunternehmen investieren, die seit mehreren Jahren signifikante Umsätze erzielen und eine klare Wachstumsstrategie verfolgen. Wir wollen Ihnen anhand eines fiktiven Investment-Cases zeigen, welche Chancen auf Rendite Sie mit Venture Debt bei Seedmatch und Econeers haben. Alle Angaben sind dabei ohne Gewähr.

Welche Gesamtrendite ein 1.000-Euro-Investment erzielen kann

Investor A investiert zum Fundingstart am 30.06.2016 den Betrag von 1.000 Euro in das Unternehmen X, wobei das Laufzeitende des gewährten Venture-Debt-Darlehens auf den 31.12.2020 datiert wird (Laufzeit = 4,51 Jahre = 1.645 Tage).

Investor B entscheidet sich erst nach einer Fundingverlängerung am 30.08.2016 zu einem Investment in Unternehmen X. Auch er investiert 1.000 Euro. Die Laufzeit des Vertrags endet ebenfalls am 31.12.2020 (Laufzeit = 4,34 Jahre = 1.584 Tage).

Das Unternehmen X zahlt Investor A und Investor B einen festen Zins von in unserem Beispiel 8 % p. a. und stellt zusätzlich einen umsatzabhängigen, einmaligen und endfälligen Bonuszins, den sogenannten „Venture Kicker“, unter folgenden Bedingungen in Aussicht:

Beendet das Unternehmen X ein Geschäftsjahr innerhalb der Vertragslaufzeit mit einem Umsatz in Höhe von 10 Millionen Euro, dann zahlt Unternehmen X seinen Investoren einen einmaligen und endfälligen Bonuszins von 10 % auf die Darlehenssumme (Fall 1). Bei einem Umsatz von 15 Millionen Euro verspricht das Unternehmen einen Bonuszins in Höhe von 20 % (Fall 2), bei 20 Millionen Euro Umsatz in Höhe von 30 % auf die Darlehenssumme (Fall 3).

Für Investor A und alle anderen Investoren, die in den ersten sieben Tagen des Fundings investieren, gewährt Unternehmen X einen Early-Investor-Bonus von zusätzlich 1 % p. a. über die gesamte Laufzeit des Darlehens. Das Darlehen von Investor A wird also mit 9 % p. a. fest verzinst.

Die Zinsberechung wird mit der im Euroraum üblichen act/360-Methode vorgenommen – das Zinsjahr hat danach 365 oder 366 Tage, wobei sich dann in einem Gemeinjahr eine reale Rendite von 8,11 % p. a. ergibt (365 Tage / 360 Tage * 8 %).

Die Zinsen werden dadurch tagesgenau bestimmt. Ein frühes Investment zahlt sich also aus, da die exakte Verzinsung ab dem Tag des Investments berechnet wird.

Für das Investment in Unternehmen X ergeben sich für Investor A folgende Renditechancen:

Für Investor B, der gut zwei Monate nach Investor A investiert, ergeben sich diese Renditechancen:

Szenario 1: Das Unternehmen X entwickelt sich positiv, erfüllt Fall 3 der Umsatzprognose und zahlt endfällig die Darlehensbeträge zurück.

Investor A erhält in diesem Falle eine Gesamtrendite von 711,25 Euro (reale Rendite von 15,78 % p. a.), bestehend aus 411,25 Euro festen Zinsen plus Early-Investor-Bonus (in halbjährlich ausgezahlten Tranchen) und 300 Euro gemäß der Bonuszins-Regelung („Venture Kicker“) am Laufzeitende. Außerdem wird ihm der Darlehensbetrag von 1.000 Euro zurückgezahlt (Tilgung).

Investor B wiederum erhält eine Gesamtrendite von nur 652,00 Euro (reale Rendite von 15,02 % p. a.), wobei 352,00 Euro an festen Zinsen und 300 Euro gemäß der Bonuszins-Regelung („Venture Kicker“) ausgezahlt werden. Auch er bekommt das gewährte Darlehen in Höhe von 1.000 Euro zurückgezahlt (Tilgung).

Szenario 2: Das Unternehmen X entwickelt sich positiv, überschreitet allerdings KEINE der definierten Umsatzschwellen und zahlt endfällig die Darlehensbeträge zurück.

Investor A erhält eine Gesamtrendite von 411,25 Euro, wobei diese nur durch die Festverzinsung inklusive Early-Investor-Bonus erwirtschaftet wird. Das entspricht einer realen Rendite von 9,13 % p. a.

Für Investor B gibt es eine Gesamtrendite von 352,00 Euro, die reale Rendite p. a. beträgt 8,11 %. Einen „Venture Kicker“-Bonus gibt es aufgrund der verfehlten Umsatzprognose nicht. Beide bekommen zudem ihren Darlehensbetrag in Höhe von 1.000 Euro zurück.

Szenario 3: Das Unternehmen X kündigt die Investorenverträge nach drei Jahren zum 30.06.2019, also vor Ablauf der Vertragslaufzeit.

Unternehmen X kann die Darlehensverträge jederzeit unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von vier Wochen auflösen (Näheres regelt der Investment-Vertrag). So hat Unternehmen X etwa im Falle eines Exit-Ereignisses (d. h. beim Verkauf von 50 oder mehr Prozent der Anteile der Gründer) die Möglichkeit, die Darlehensverträge mit Seedmatch-Investoren zu kündigen.

Da der Crowd inklusive Investor A und Investor B durch die vorzeitige Vertragsauflösung kein Nachteil entstehen soll, erhält sie eine sogenannte „Vorfälligkeitsentschädigung“. Diese setzt sich zusammen aus dem Betrag, der einem Investor bis zum Ende der Laufzeit als Festverzinsung und als einmaligem Bonuszins („Venture Kicker“) zu zahlen gewesen wäre – wobei unterstellt wird, dass dieser angefallen wäre. Somit besteht für Investoren immer die Chance, den kompletten Erlös bereits vor Ablauf der Darlehenslaufzeit zu erhalten und so mit ihrem Venture-Debt-Investment eine höhere Rendite p. a. zu erzielen.

Investor A erhält in diesem Fall vorzeitig zum Zeitpunkt der Vertragsauflösung eine Gesamtrendite von 711,25 Euro, bestehend aus 411,25 Euro festen Zinsen plus Early-Investor-Bonus (in halbjährlich ausgezahlten Tranchen) und 300 Euro gemäß der Bonuszins-Regelung („Venture Kicker“). Die reale Rendite von Investor A beträgt somit 23,71 % p. a. (statt 15,78 % p. a. gemäß Szenario 1). Außerdem wird ihm der Darlehensbetrag von 1.000 Euro zurückgezahlt.

Investor B wiederum erhält eine Gesamtrendite von 652,00 Euro, wobei 352,00 Euro an festen Zinsen und 300 Euro gemäß der Bonuszins-Regelung („Venture Kicker“) ausgezahlt werden. Das entspricht einer realen Rendite von 23,02 % p. a. (statt 15,02 % p. a. gemäß Szenario 1). Auch er bekommt das gewährte Darlehen in Höhe von 1.000 Euro zurückgezahlt.

Szenario 4: Das Unternehmen X scheitert während der Vertragslaufzeit.

Ebenso wie bei Seed Investments besteht für Investoren auch bei Venture Debt das Risiko, das eingesetzte Kapital zu verlieren.

Investor A und Investor B würden aufgrund der Insolvenz von Unternehmen X nominal jeweils ihre investierten 1.000 Euro verlieren. Da Unternehmen X beiden Investoren bis zum Zeitpunkt des Scheiterns halbjährlich Zinsen gezahlt hat, schmälert das den Verlust relativ.

Angenommen Unternehmen X scheitert zum 01.09.2018. Investor A und Investor B hätten dann zuletzt zum 30.06.2018 eine Zinszahlung erhalten.

An Investor A würde Unternehmen X bis zu diesem Zeitpunkt Zinsen in Höhe von 182,50 Euro zahlen. Wiegt man Verlust und die nach knapp zwei Jahren erzielte Rendite auf, so ergibt sich insgesamt ein Minus von 817,50 Euro.

Investor B hat bis zum Scheitern Zinsen in Höhe von 148,67 Euro ausgezahlt bekommen. Wiegt man Verlust und die nach knapp zwei Jahren erzielte Rendite auf, so ergibt sich insgesamt ein Minus von 851,33 Euro.

Was heißt das für Sie als Investor unterm Strich?

  • Ihr Investment wird fest verzinst, die Auszahlungen erfolgen halbjährlich und die Tilgung des Darlehens erfolgt endfällig. Zusätzlich gibt es die Chance auf einen umsatzabhängigen, einmaligen Bonuszins („Venture Kicker“).
  • Ein frühes Investment zahlt sich aus, da die exakte Verzinsung ab dem Tag des Investments berechnet wird und die Unternehmen einen zeitlich begrenzten Early-Investor-Bonus anbieten können, der die feste Verzinsung über die gesamte Laufzeit hinweg erhöht.
  • Bei vorzeitiger Vertragskündigung durch das Unternehmen erhalten Sie bereits vor Ablauf der Laufzeit die volle Rendite (Vorfälligkeitsentschädigung).
  • Investments in Venture Debt sind Risikoinvestments – der Verlust des eingesetzten Kapital ist immer möglich.

6 Comments

  1. Nico
    18. Februar 2016

    Statt echten Innovationen kopiert man lieber schlechte Beispiele anderer. Es ist nicht das was ich von Seedmatch erwarte und gewohnt bin.
    In einem Investment in dem ich alles mit einer nicht zu vernachlässigenden Wahrscheinlichkeit verlieren kann, muss ich eine echte Chance haben meinen Gewinn zu vedoppeln. Dann habe ich aber immer noch nichts verdient.
    Procon lässt grüßen…

    Antworten
    1. Tobias Körner
      19. Februar 2016

      Hallo Nico,

      unser Investment-Angebot Venture Debt hebt sich von anderen Angeboten durch eine zusätzliche, spezielle Form der Erfolgsbeteiligung ab, die dem Risiko des Investments Rechnung tragen soll: Neben einer Festverzinsung gibt es den Venture Kicker als umsatzabhängigen einmaligen Bonuszins.
      Generell ist es so, dass die jungen Wachstumsunternehmen, die Darlehen über Venture Debt aufnehmen wollen, einen höheren Reifegrad aufweisen, als Startups. Unternehmen, die ihr Produkt am Markt etabliert haben und bereits Umsätze im Millionenbereich erzielen, den Break-even erreicht haben oder kurz davor stehen, unterliegen nicht denselben unternehmerischen Risiken wie ein Startup, das noch kein Produkt am Markt und entsprechend noch keine Umsätze erzielt hat. Diesen Unterschied bilden wir mit der Trennung von Seed Investments und Venture Debt ab.
      Wir wollen den Investoren damit mehr Möglichkeiten bieten, vom Erfolg von Projekten unterschiedlichen Reifegrades zu profitieren – auch im Sinne der Portfolio-Diversifizierung. Die Entscheidung, in ein Projekt zu investieren oder nicht, obliegt natürlich weiterhin jedem Einzelnen.

      Viele Grüße
      Tobias Körner
      Corporate Communications bei Seedmatch

      Antworten
      1. Hellfire
        19. Februar 2016

        Sehr geehrter Herr Körner
        Ergänzend zum meinem Kommentar von heute & Ihrer aktuellen Darstellung zum Kommentar von Nico:
        Wenn wir annehmen, dass Sie tatsächlich lediglich Startups meinen die „Millionenumsätze & kurz vor Break-even“ stehen, erklären Sie mir bitte nochmal, welchen Anreiz es haben könnte, dass diese o.g. Startups sich hier zu stolzen 8% Zinsen etc. finanzieren wollen? Basiert diese neue „Errungenschaft“ der Venture Debts tatsächlich auf einer Anfrage, einem vorhandenen Marktbedürfnis? Ich muss ehrlich gestehen, dass sich mir dieses „Produkt“ nicht logisch erschliesst, denn aus meinem Blickwinkel scheint mir ein solches Bedürfnis nicht existent, wenn ein Startup im Prinzip bereits überlebensfähig ist. In einer solchen Situation wäre der Gang zur nächsten Sparkasse auf jeden Fall billiger, meinen Sie nicht?
        Andererseits sind wir bei Seedmatch weitesgehend keine Finanzexperten, sondern, so gehe ich davon aus, mit gesundem Menschenverstand gewappnet. So scheint es mir als Schlussfolgerung des o.g., dass solche Startups (aus mir unbekanten Gründen) einer Kreditprüfung bei Banken nicht standhalten würden, sich dieser einfach entziehen um mit einfachen Mitteln Liquidität via Seedmatch einzusammeln. Wenn es hart auf hart kommt, verlieren die SM-Investoren (fast) den ganzen Betrag.

        Antworten
        1. Tobias Körner
          19. Februar 2016

          Hallo Hellfire,

          danke für Ihre Kommentare.
          Die Einführung von Venture Debt bedeutet nicht, dass es die klassischen Seed Investments nicht mehr geben wird. Mit Venture Debt wollen wir unser Angebot erweitern und nun auch Anleger ansprechen, denen vor allem eine feste Verzinsung auf ihr Investment wichtig ist. Wir reagieren damit auch auf die Nachfragen von Investoren, die ihr Risiko dahingehend minimieren wollen, als dass die zu finanzierenden Unternehmen sich schon tatsächlich am Markt behaupten und ihr Produkt / ihre Dienstleistung angenommen und nachgefragt wird.
          Die Formel „1 von 10 Unternehmen wird erfolgreich“ ist weit verbreitet, beinhaltet aber auch Daten zu Frühphasen-Startups, die ihren Platz am Markt noch nicht gefunden haben. Wachstumsunternehmen, die ihr Produkt schon auf dem Markt etablieren konnten, haben dagegen ein deutlich minimiertes unternehmerisches Risiko. Bei Venture Debt investieren Sie also nicht in Startups, die mit ihrem Geschäftsmodell noch anfällig für „Kinderkrankheiten“ sind.
          Grundsätzlich ist es bei jeder Art von Investition möglich, das eingesetzte Kapital zu verlieren. Wir betonen immer wieder, dass Investments in Startups und junge Unternehmen nur ein Teil eines ausgewogenen Investment-Portfolios sein sollten, um das Risiko eines Totalausfalls zu streuen.

          Zu Ihrer Frage, ob für die Unternehmen nicht „der Gang zur nächsten Sparkasse billiger wäre“: Theoretisch ja, praktisch tun sich Banken bei der Kreditvergabe an junge (Wachstums-)Unternehmen oftmals schwer, da bankinterne Bonitätseinschätzungen schwerpunktmäßig auf Vergangenheitswerten beruhen und Wachstumsszenarien nicht hinreichend berücksichtigen. Im Ergebnis erhalten junge Unternehmen auf diesem Weg nicht die notwendigen Mittel, um ihre Wachstumpläne realisieren zu können – ein Venture Debt schließt hier die Lücke.
          Es obliegt dann den einzelnen Crowd-Investoren, ob sie das Invesment-Angebot annehmen oder nicht: Jeder Investor muss das Rendite-Risiko-Profil für sich selbst abwägen. Es ist zudem fallabhängig und sollte daher nicht pauschal beurteilt werden – zumal es noch keinerlei konkrete Infos zu möglichen Projekten gibt (der erste Case wird am kommenden Montag vorgestellt).

          Viele Grüße
          Tobias Körner
          Corporate Communications bei Seedmatch

          Antworten
  2. Hellfire
    19. Februar 2016

    Verstehe ich es richtig, dass es eigentlich ein Kredit ist und weitestgehend keine Beteiligung am Erfolg? Dann ist das Angebot absolut miserabel, denn ein Kredit zu vergeben, wenn ein Totalausfall möglich ist (trotz der zwischenzeitlichen Zinszahlung). 8% Zinsen sind da wohl viel zu wenig um das auszugleichen, denn wir sprechen hier von hochriskanten Investitionen die sich (siehe auch unten) in den meissten Fällen nicht auszahlen. Die Konditionen für Beteiligungen bei Seedmatch verschlechtern sich konsistent. Das ist keine gute Entwicklung; nicht nur dass die Erfolgsaussichten von stiller Beteiligung zur partiarischem Nachrangdarlehen massiv gesunken sind, lediglich mit dem Vorteil, dass die Startups mehr Geld einsammeln können, stellt diese neueste Variante eine weitere Reduktion der Partizipation der Investoren dar. Aus meiner Sicht, sollten die Partizipationen am Erfolg der Startups steigen, denn dem gegenüber steht der Totalausfall der Investition für die Mikroinvestoren. Dies umso wichtiger, da statistisch nur eines von 10 Startups überlebt.

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  3. Michael
    20. Februar 2016

    Für mich wirkt die Kritik hier völlig überzogen. Die zu finanzierenden Szenarien unterscheiden sich ja vom bisherigen Modell. Auf die Möglichkeit eines Totalausfalls wird pflichtgemäß hingewiesen. Niemand muss hier investieren und wem Staatsanleihen lieber sind weil sicherer, soll halt da sein Geld platzieren. Jeder Investor prüft und wägt selbst ab. Als ob beim P2P lending die Rendite bei kleinerem Risiko viel größer wäre.
    Seedmatch bietet hier ein neues Modell an und mich freut das. Wie wir Investoren als „Markt“ das insgesamt annehmen, wird sich halt noch zeigen.

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