goodz stellt den Geschäftsbetrieb ein

Mit großem Bedauern geben wir die Nachricht weiter, dass die goodz GmbH ihren Geschäftsbetrieb einstellt. Trotz intensiver Bemühungen in den letzten Monaten ist es dem Berliner Startup nicht gelungen, eine Anschlussfinanzierung zur Fortführung des Unternehmens zu sichern.

Im Frühjahr dieses Jahres führte goodz ein Crowdfunding bei Seedmatch durch und hat mit seinem Konzept des bewussten Lifestyles und Produkten, die durch Design, Qualität und Nachhaltigkeit geprägt sind, 134 Investoren überzeugt.

Das Team von goodz hat bis zuletzt versucht, eine Anschlussfinanzierung zu erhalten und mit zahlreichen Investoren gesprochen. Am 18. Juli 2014 haben die Gründer nun Insolvenz beantragt, ein vorläufiger Insolvenzverwalter ist bestellt. Die Investoren von goodz wurden bereits via E-Mail informiert.

goodz_onlineshop

Seit dem 1. August 2011 wurden über Seedmatch bereits 66 Finanzierungsrunden von 57 Startups erfolgreich durchgeführt. Über die Hälfte der junge Unternehmen haben nach dem Crowdfunding bereits eine Anschlussfinanzierung erhalten – sei es über Venture Capital-Gesellschaften und andere institutionelle Investoren, Business Angels oder strategische Investoren oder die Crowd selbst. Anschlussfinanzierungen sind eine wichtige Voraussetzung für Startups, um weiter wachsen und sich am Markt etablieren zu können. Dieser positiven Bilanz stehen nun vier Geschäftsaufgaben gegenüber: Nach betandsleep, das im August 2013 den Geschäftsbetrieb aufgrund einer fehlenden Anschlussfinanzierung einstellen musste, folgte die BluePatent GmbH im Feburar 2014, foodieSquare im März 2014, TAMPONS FOR YOU im Juli 2014 und nun goodz.

Wir möchten an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, dass Startup-Investments hochriskant und nicht für jeden Geldanleger geeignet sind.

Im Allgemeinen sind Startups junge, innovative und noch nicht etablierte Unternehmen auf der Suche nach einem nachhaltigen Geschäftsmodell. Das Risiko, dass ein Startup scheitert, ist entsprechend hoch. Denn der langfristige Erfolg eines Startups hängt von einer Vielzahl von Faktoren wie z. B. dem Team, technologischen Entwicklungen, Schutzrechten, gesetzlichen Rahmenbedingungen, Wettbewerbern u. v. m. ab. Wenn die Crowd in ein Startup investiert, ist es wesentlich wahrscheinlicher, dass sie ihr investiertes Kapital verliert, als dass sie eine Rendite auf das eingesetzte Kapital erzielt. Investoren sollten also nur so viel Geld investieren, wie sie bereit sind zu verlieren und sie verlieren können, ohne ihren Lebensstandard zu gefährden. Der Investor trägt das unternehmerische Risiko des Startups in Höhe seines Investments. Bei jedem Investment ist ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich.

Wir wünschen dem Team von goodz alles Gute für ihre weiteren Vorhaben!

Dem goodz-Team war es ein Anliegen, noch einmal zu den Geschehnissen Stellung zu nehmen.
Jeffry van Ede, Mitgründer von goodz, hat im Folgenden die wichtigsten Fragen beantwortet:

Seedmatch: Was ist passiert? Wie kam es zur jetzigen Situation?

Jeffry van Ede: Es ist viel passiert, wie ich bereits in unserem Update erläutert habe. Der Hauptgrund für den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens ist, dass wir in einem beschränkten Zeithorizont keine Anschlussfinanzierung erreichen konnten.

 

Seedmatch: Wie gut hat euer Geschäftsmodell funktioniert? Waren die Gründe für die Insolvenz externer oder interner Natur?

Jeffry van Ede: Es ist schwierig, als Gründer hierzu eine rein objektive Aussage zu treffen. Das Feedback, das wir von außerhalb bekommen haben, war extrem positiv und viele Menschen waren überrascht, wie viel wir mit einem so limitierten Marketing-Budget erreicht haben. Die Reaktion unserer Lieferanten, sogar nach der Ankündigung einer möglichen Insolvenz, war sensationell positiv. Fast alle Lieferanten sahen goodz als einzige Plattform, die Nachhaltigkeit massentauglich gemacht hat, was ihnen eine einzigartige Präsentation und Positionierung gegenüber Konsumenten ermöglichte. Das Feedback von unseren Kunden war ebenfalls durchweg positiv und die Zahlen haben dies gezeigt – so lag der Anteil der wiederkehrenden Besucher Monat für Monat bei über 33 %. Aber wie gesagt, diese Stimmen zählten leider nicht viel in der Unternehmensphase, in der wir uns befanden. Unsere wichtigsten Stakeholder, die potentiellen Investoren, teilten leider unsere Auffassung und die der anderen Stakeholder nicht und das müssen wir einfach akzeptieren.

 

Seedmatch: Wie habt ihr die Seedmatch-Investoren über die jetzige Situation informiert? Gab es frühe Anzeichen für die bevorstehende Insolvenz? Habt ihr diese den Investoren über den Investor-Relations-Kanal mitgeteilt?

Jeffry van Ede: Wir wussten, dass unsere finanziellen Ressourcen knapp waren und auch dass wir wenig Zeit bis zu einer Anschlussfinanzierung hatten. Wir befanden uns jedoch in sehr fortgeschritten Gesprächen mit Investoren, die zunächst großes Interesse bekundeten. Deshalb war es ein Schock für uns, dass uns die letzten drei potentiellen Investoren innerhalb von zwei Wochen Absagen erteilten. Wegen fehlender Optionen bezüglich einer Finanzierung waren wir gezwungen, einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu stellen. Am darauffolgenden Tag informierten wir alle Lieferanten, da wir den Verkauf von Waren unverzüglich eingestellt haben. Am Tag darauf ging die Information an alle weiteren Stakeholder inklusive der Seedmatch-Investoren – via E-Mail und über den Seedmatch Investor Relations-Kanal.

 

Seedmatch: Wie viele Seedmatch-Investoren sind von der Insolvenz betroffen und wie geht es für diese jetzt weiter? Was passiert jetzt mit den Investments?

Jeffry van Ede: 134 Seedmatch Investoren  haben in goodz investiert. Wir werden diese über unsere weiteren Schritte auf dem Laufenden halten.

 

Seedmatch: Gibt es noch Möglichkeiten, Euer Unternehmen während und nach der Insolvenz weiterzuführen?

Jeffry van Ede: Wir sehen derzeit keine Option das Unternehmen weiterzuführen. Wir verfügen nicht über ausreichende finanzielle Mittel und bekommen diese auch nicht von externen Parteien zur Verfügung gestellt. Deshalb liegt unser Fokus auf einer transparenten und respektvollen Abwicklung des Insolvenzverfahrens. Sobald dieses abgeschlossen ist, werden wir über weitere Schritte nachdenken.

 

Seedmatch: Was wäre das Beste, was euch und den Seedmatch-Investoren noch passieren könnte?

Jeffry van Ede: Interessante Frage und eine offensichtliche Antwort: Das Beste wäre, wenn sich jemand bewegt, ein echter Business Angel mit dem nötigen Kapital, um goodz voran zu bringen.

 

Seedmatch: Rückblickend: Was hättet ihr anders gemacht?

Jeffry van Ede: In den nächsten Tagen werden wir uns die Zeit nehmen und darüber reflektieren, was wir getan haben und welche Lehren wir daraus ziehen. Spontan würde ich sagen, dass wir gedacht haben, dass es wesentlich einfacher wäre, Investoren von unserer Idee zu überzeugen. Denn schließlich basiert diese auf zwei Megatrends: Nachhaltigkeit und E-Commerce. Die Tatsache, dass ähnliche Konzepte in den USA bereits sehr erfolgreich sind und die wachsende Zahl von Marken, die innovative nachhaltige Produkte herstellen, bestätigt das wirtschaftliche Potential des Geschäftsmodells und die Attraktivität der von goodz adressierten Konsumenten-Zielgruppe.

 

Seedmatch: Wie geht es für euch jetzt weiter?

Jeffry van Ede: Zuallererst werden wir alles tun, um unseren Angestellten einen guten Übergang in ein neues Arbeitsverhältnis zu ermöglichen. Ihre Loyalität und ihr Engagement waren überragend und wir schulden ihnen unsere uneingeschränkte Unterstützung. Über  meine Co-Founder Thomas und Florian mache ich mir keine Sorgen. Ich habe selten in meiner Karriere so talentierte Partner an meiner Seite gehabt und bin überzeugt, dass sie sehr erfolgreich werden, was auch immer sie als nächstes tun. Ich persönlich werde mir erst einmal einen klaren Kopf verschaffen, bevor ich weitere Schritte plane. In ein paar Wochen werde ich die Liebe meines Lebens heiraten und das ist die schönste Aussicht, die man haben kann.

Seedmatch: Jeffry, wir wünschen dir und deinem Team alles Gute für die Zukunft! 

24 Comments

  1. Kommodore
    23. Juli 2014

    Das Scheitern einer Idee oder wie hier einer Firma ist immer bedauerlich. Allerdings darf man sich die Sache nicht schönreden sondern sollte die Ursache selbstkritisch hinterfragen.

    Die Formulierung „Das Feedback von unseren Kunden war ebenfalls durchweg positiv“ sagt doch alles!

    Es geht nicht darum dass Kunden – die etwas für viel Geld bestellt haben – die Firma toll finden (sonst hätte man dort nichts bestellt) – sondern es geht darum dass es viel zu wenig Kunden gab!

    Vorweg: Ich habe bei diesem Startup nicht investiert, das Scheitern war absehbar. Wobei es mich überrascht hat wie schnell dies passiert ist.

    Die Idee „hochpreisige nachhaltige Produkte“ zu versenden funktioniert nur dann wenn man auch viele Produkte (für fast alle Lebenslagen) im Angebot hat. Fie Betonung liegt auf „für alle Lebenslagen“!

    Wer als Konsument das Thema Nachhaltigkeit ernst nimmt und das notwendige Geld hat so einzukaufen, der bestellt sicherlich nicht bei 10 verschiedenen kleinen Shops um das „Notwendige“ bei zahlreichen Shops zusammenzusuchen (Kleidung, Seife, Olivenöl, Schulhefte, Stifte, Kaffee, Nudeln, Marmelade, Getränke…) um dann den Verpackungsmüll von diesen 10 einzelnen Sendungen entsorgen zu müssen (Nachhaltigkeit?)

    Ein Neustart nach bisherigem Konzept sehe ich als chancenlos an. Man benötigt entweder sehr viel Geld wenn man ein „nachhaltiger Komplettversender“ wie AMAZON werden wollte oder man muss sich bei einem bestehenden Versandunternehmen „andocken“ und dort – nach einen anzupassenen Gechäftsmodell – die Artikel als Partner anzubieten.

    Ich hatte während der Crowdfunding-Phase von goodz die Beschreibung mehrfach gelesen, aber das Konzept nie verstanden.

    Ist es entweder ein Shop für nachhaltige Geschenkartikel?? (=großer Werbeaufwand wobei der aufwendig teuer gewonnene Neukunde nur 1x im Jahr etwas bestellt wenn ein Geschenk für Dritte benötigt wird?) oder will man den Konsumbedarf vom Interessenten an einem nachhaltigen Lebensstil befriedigen? (dann war das Produktsortiment aber viel zu gering)

    Das überaus schwache Interesse beim Crowdfunding war ein Warnsignal dass das Geschäftsmodell nicht funktioniert – oder zumindest dass es nicht von jedermann verstanden wurde.

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  2. Sven P.
    23. Juli 2014

    Dies wird nicht die letzte Pleite sein, was völlig normal ist. Von 10 Startups werden wohl auf lange Sicht 9 auf der Strecke bleiben, unabhängig von der Anschlußfinanzierung.

    Wo ich aber bei Seedmatch einen großen Mangel sehe, in der Nachbetreuung der Investoren im Insolvenzfall. Hier kommt aktuell gar keine relevante Unterstützung. Dies ist zwar nicht vertraglich vereinbart, aber wäre wünschenswert. Kaum einer der Crowdinvestoren kennt sich im Insolvenzrecht aus. Ganz zu Schweigen von der steuerlichen Seite.

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  3. Karsten
    24. Juli 2014

    EILMELDUNG: Neuer Europa-Rekord bei Seedmatch!

    Startup GOODZ sammelt per Fundinende 06.05.2014 von Seedmatch Investoren 100.000 Euro ein – und ist keine 75 Tage später – am 18. Juli bereits insolvent!

    Im Beitrag steht ja man habe gewusst es ist alles knapp und man habe „Kosten reduziert“ – ja wie zur Hölle konnte man dann ca. 40.000 Euro pro Monat verbrennen? Wer plant so miserabel und agiert so unfähig? Was prüft Seedmatch eigentlich außer einer möglichst bunten und gut verkaufbaren Storry – auch mal Zahlen und Solidität?
    Die 40k burn-to-deatch pro Monat sind übrigens kein neuer Europa-Rekord. Foodiesquare hat per Ende 09/2013 bei Seedmatch in einer 2ten Fundingrunde 433.000 Euro eingesammelt (vorher waren es im November 2012 schon einmal 100.000 Euro). Rund 6 Monate später, Ende März 2014 ist Foodiesquare insolvent, burn-rate gute 70.000 Euro pro Monat, Chapeau zum Rekord auf Seedmatch!

    P.S.: Bin nicht bei Goodz investiert.

    Antworten
  4. Peter Sikorski
    24. Juli 2014

    Die Erklärungen von Herrn van Ede sind sehr fadenscheinig. Als grosser Macher und Manager, der so doll an seine Idee glaubte – und doch so schwach auf der Brieftasche war? Oder war der Glaube doch nicht so stark und die Erkenntnis (Das was ich habe, habe ich. Sollen doch andere zahlen.) auch stark? Sehr kurios und nicht glaubwürdig.

    Ebenfalls finde ich es verantwortungslos von Seedmatch dieses Funding mit 100K freizugeben – OBWOHL und wieder besseres Wissen schon damals bekannt war, dass das Geld nicht reicht! Gemäss Prospekt war das Ziel bei 300K!

    Wie dem auch sei, das grenzt formal schon an Naivität, was von beiden Seiten geliefert wurde. Ich hatte mich an Goodz nicht beteiligt, aber der Ärger ist dennoch da. Mir tun echt die Leute leid, deren Geld in windeseile verbrannt wurde.

    Antworten
  5. Sebastian O.
    24. Juli 2014

    Unglaublich!
    Ich kann mich hierbei nur meinen Vorredner Karsten anschließen.
    Das grenzt nahezu an Betrug! Und zwar allen Seedmatch-Investoren gegenüber.
    Das hätte in diesem Zeitraum absolut absehbar sein müssen!

    P.S.: nicht bei Goodz investiert.

    Antworten
  6. Bernd
    24. Juli 2014

    Die Schlagzeile von „Karsten“ ist eindrucksvoll: Startup GOODZ sammelt per Fundingende 06.05.2014 von Seedmatch Investoren 100.000 Euro ein – und ist keine 75 Tage später – am 18. Juli bereits insolvent!

    Mehr muss man dazu nicht sagen, allerdings wäre es schon interessant zu wissen wie man 40.000 pro Monat verbrannt hat – waren dies Beraterhonorare? Wenn ja für wen? Oder gar Lizenzzahlungen (wie bei Karstadt?).

    Und warum hat man nicht das Crowdfunding abgebrochen als nach der Verlängerung und dem geringen Interesse von Anlegern feststand dass das Konzept gescheitert war?

    Es ist keine Schande wenn man mit seinem Startup scheitert. Im konkreten Fall ging dies aber schnell, sehr schnell!

    Ob Herr Jeffry van Ede überhaupt eigenes Geld in angemessener Größenordnung investiert hatte oder ob nahezu das komplette Risiko auf die Croud ausgelagert ist eine der Fragen die sich hier aufdrängt.

    Nun müssen wir beobachten ob Seedmatch in künftigen Fällen von sich aus die Notbremse zieht wenn ein Startup überhaupt nicht ankommt. Eine Verlängerung der „Zeichnungsphase“ ist
    nicht unbedingt im Interesse Aller!

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  7. Rene
    25. Juli 2014

    Auch aus meiner Sicht lag das größte Problem in der Freigabe von 100k € für ein solches Projekt – bei einer anfangs fast oneman-show wie lendstar ist das dagegen etwas anderes.. Dann hätte man eben sagen müssen: ok, es reicht nicht, die crowd glaubt nicht dran, eine andere Finanzierung muss her. Seedmatch verliert dadurch langfristig an Reputation und damit auch finanziell mehr als die wenigen % Maklergebühr der Mini-Finanzierungsrunde es je ausgleichen können. Seedmatch sollte zukünftig – so mein Wunsch – den Anspruch haben, nicht Marktführer bei der Anzahl zu sein, sondern eher in Qualität und Größe. Aber natürlich ist das eine Entscheidung der Gesellschafter / GF von seedmatch. Dann wird es langfristig auch keine Quote von 90 / 10 sein, die aus dem klassischen VC stammt. Viele Projekte von seedmatch sind inhaltlich schon deutlich weiter. Schade für die Investoren von goodz ist es natürlich, aber eben auch nicht ganz überraschend …

    Antworten
  8. Es wäre schon interessant zu wissen, wofür das Geld der Crowd abzügl. der Seedmatch-Fees hingewandert ist. Was haben die Jungs sich denn für Gehälter gezahlt? Rund 90.000 Euro nach Gebühren sind eine Menge Geld. Die in dieser kurzen Zeit durchzubringen ist schon etwas heroisch.

    Antworten
  9. Karsten
    29. Juli 2014

    Ich war/bin nicht bei GOODZ investiert – deswegen fehlen mir noch tiefere Details. Gestartet ist das GOODZ-Funding am 13. Februar, geschlossen wurde es am 06.05.2014 beim Stand von 100.000 Euro. Was ich nicht weiß ist, an welchem Datum das Funding-Limit von 50k überschritten wurde – kann das jemand sehen oder weiß das jemand?

    Aus meinen anderen Informationen ist mir inzwischen bekannt – Seedmatch bitte korrigieren wenn ich da falsch liege – das Startups auf Seed-Geld schon während eines laufenden Fundings zugreifen können, sowie die Funding-Schwelle überschritten ist (natürlich abzüglich Seedmatch-Provision).

    DAS ist auch der Grund warum von Startups die Seeding-Phasen gerne ein paar mal verlängert werden, obwohl man das frische Geld eigentlich dringend braucht. Kein Problem, das was schon da ist kann man abrufen und nutzen, man hängt einfach noch ein paar Wochen dran ob noch mehr rein kommt.

    => Vmtl. hat GOODZ die 100k Euro nicht wirklich in 75 Tagen durchgebracht. Erstmal muss man davon noch die Seedmatch Provision abziehen. Und wenn von den 90k netto Einlage ein Teil, eben 45k bereits ab Ende März 2014 (von mir geraten den Zeitpunkt von >=50k kenne ich nicht) genutzt wurden, dann hat man zum Verbrennen von 90k nicht 75 Tage sondern ganze 110 Tage gebraucht.

    Bleibt bei der Frage: Wie „platt“/“pleite“ warm man eigentlich schon zum Seed-Start im Februar? Wo ist das Geld in so kurzer Zeit geflossen? Van Ede spricht von sparen … und Gehältern von im Schnitt 700 Euro im Monat. Okay, aber wooohinnn ist dann das Geld?

    Antworten
  10. Stephan
    30. Juli 2014

    Erst einmal muss ich sagen, dass es mir sehr leid tut für die Leute bei goodz, die nun einen neuen Job brauchen und vermutlich einen Traum aufgeben und ich will meiner Verwunderung mal Ausdruck geben, dass sich hier nur Leute beschweren und grosse Theorien haben über das Scheitern, die nicht mal investiert haben. Für mich wirkt das sehr schadenfroh und wenig reflektiert.
    Natürlich ist es ärgerlich, dass es schief gelaufen ist. Jeder will von seinem Investment profitieren, aber am Ende ist es Risikokapital. Wer Sicherheit braucht geht besser zur Bank und eröffnet ein Sparbuch.

    Würde mich gerne Karsten anschliessen und die Zahlen mal richtig ansehen und nicht so vorschnell simpel rechnen. 80.000 (und viel mehr ist es nicht nach Abzug des Seedmatch fee) durch zwei macht 40.0000 burn rate ist zu einfach. Soweit ich mich erinnere war die Schwelle Anfang März erreicht und werden dann bereits erste Beträge ausgezahlt – das wären 80.000 durch vier … 20.000 wäre meine Rechnung und würde bei der Teamstärke und Entwicklungskosten kein grossen Sprünge erlauben. Ich würde die Zahlen aber gerne Im Detail sehen und erwarte hier Transparenz.

    Antworten
  11. Karsten
    30. Juli 2014

    Hm – mir war so als stand hier vor kurzem noch eine lange Antwort von Jeff van Ede. Wo ist die denn nu hin?

    Antworten
    1. Jakob Carstens
      31. Juli 2014

      Hallo Karsten, die lange und sehr ausführliche Antwort von Jeffry van Ede wird heute im Laufe des Tages veröffentlicht. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir gewisse Aussagen rechtlich und inhaltlich abstimmen müssen.

      Herzliche Grüße
      Jakob Carstens

      Antworten
  12. Malte
    30. Juli 2014

    Ich bin über den facebook-Verweis von Seedmatch hier gelandet. Bis wann kann mit einem Feedback vom goodz CEO gerechnet werden?

    Beste Grüße
    Malte

    Antworten
    1. Jakob Carstens
      31. Juli 2014

      Hallo Malte,

      Danke für dein Interesse. Eine ausführliche, persönliche und ehrliche Anwort von Jeffry van Ede wird heute noch hier in den Comments veröffentlicht.

      Herzliche Grüße
      Jakob Carstens
      Seedmatch

      Antworten
  13. Karsten
    31. Juli 2014

    Okay – also wird die Antwort nochmal neu veröffentlich? Gestern kurz nach 16 Uhr stand hier ja schon die längere Antwort, etwas später war sie dann weg – gelöscht?

    Antworten
    1. Jakob Carstens
      31. Juli 2014

      Wir haben den Kommentar nach Rücksprache mit Jeff vom noch einmal offline genommen, um einige Details abzustimmen. Keine Sorge: Der Comment ist bald wieder da. Wie gesagt: Wir bitten um etwas Geduld.

      Antworten
  14. jeff van Ede
    31. Juli 2014

    Hallo Seedmatch crowd,

    Wie ich schon auf der Facebook Seite von Seedmatch geschrieben hatte, wünschte ich mir eine ‚live‘ online Session, weil ich glaube, dass eine offene und transparente Diskussion konstruktiver wäre. In jedem Fall habe ich die Chance bekommen, Eure Fragen im Blog Spot zu beantworten. Zur gleichen Zeit habe ich bemerkt, dass es wenig Fragen gibt und stattdessen viele Aussagen und Annahme. Diese sind aus meiner Erfahrung, immer schwierig zu beantworten. Der Grund dafür könnte sein, weil bei einer offenen Frage, steht man meist offen für eine Antwort, bei einer voreingenommenen Meinung, stößt man meist auf Widerstand, wenn die Antwort nicht der schon geformten Meinung entspricht.

    Trotz dieser Wahrnehmung, versuche ich auf jeden Kommentar eine Antwort zu geben.

    Kommodore sagt:
    Vorweg: Ich habe bei diesem Startup nicht investiert, das Scheitern war absehbar. Wobei es mich überrascht hat wie schnell dies passiert ist.

    Hallo Kommodore, lass mich bevor ich einzeln auf die Statements eingehe, vorab einen grundsätzlichen Gedanken mit dir teilen, den du hoffentlich als eine mögliche Sichtweise auf die Dinge stehen lassen kannst. Es ist leicht an der Seitenlinie zu stehen und auf das Team zu schimpfen, wenn es schief geht und man selber nicht mitgespielt/investiert hat/ ins Risiko gegangen ist, weil man dann ja immer Recht hat. Ich will mich, obwohl die Mehrheit der Kommentierenden nicht investiert hat und daher eigentlich nicht betroffen ist, bemühen, Eure Fragen zu beantworten.

    Sven P. sagt:
    Dies wird nicht die letzte Pleite sein, was völlig normal ist. Von 10 Startups werden wohl auf lange Sicht 9 auf der Strecke bleiben, unabhängig von der Anschlussfinanzierung. Wo ich aber bei Seedmatch einen großen Mangel sehe, in der Nachbetreuung der Investoren im Insolvenzfall.

    Hallo Sven, da hast du leider recht und ich teile den Gedanken, dass 10 von 9 es wahrscheinlich nicht schaffen. Trotzdem würde ich es immer wieder versuchen. Ich bin mir sicher, dass du mir folgen kannst, wenn ich sage, dass man es nie schafft, wenn man es nicht probiert. Gründer und Start-ups haben echte Träume und ein enorme Leidenschaft für das, was sie tun – ihre Produkte, Kunden, Ideen. In unserem Fall war und ist das so und haben wir neben harter Arbeit und einer Menge Ups und Downs, nun auch einen großen (nicht nur finanziellen) Verlust zu verarbeiten. Eines will ich ganz deutlich sagen: wir wollen an der Stelle kein Mitleid. Das wäre das Schlimmste, weil wir das Risiko kannten und weil wir bereit waren für die Idee und den Versuch alles zu riskieren. Ich kann deinen Wunsch nach Nachbetreuung verstehen, weil jeder Verlust schmerzt, egal ob es in den meisten Fällen 250 Euro sind oder wie in meinem Fall 200.000 Euro. Ich würde mir diese Nachbetreuung für Investoren und Gründer tatsächlich auch wünschen. Eine Frage bewegt mich aber: Sind Investoren entweder nur Opfer (wenn ein Invest nicht klappt) oder Gewinner (wenn es klappt)?

    Karsten sagt:
    EILMELDUNG: Neuer Europa-Rekord bei Seedmatch!
    Im Beitrag steht ja man habe gewusst es ist alles knapp und man habe “Kosten reduziert” – ja wie zur Hölle konnte man dann ca. 40.000 Euro pro Monat verbrennen? Wer plant so miserabel und agiert so unfähig? P.S.: Bin nicht bei Goodz investiert.

    Hallo Karsten, du hast bestimmt mein Kommentar gelesen, den ich bei Kommodore geschrieben habe. Der ist sicher auch in deinem Fall zutreffend. Beim Lesen deiner Zeilen, war ich zudem einfach nur sprachlos. Obwohl du nicht investiert hast, verbreitest du (entschuldige den direkten Vergleich) eine Bildzeitung Kopfzeile ohne die Fakten richtig dazustellen bzw. zu kennen. Welches Ziel verfolgst du damit? Was möchtest du jetzt hören? Deine Fragen (unterstehend) sind konstruktiver und werde ich diese dann auch gerne ausführlich beantworten.

    Peter Sikorski sagt:
    Die Erklärungen von Herrn van Ede sind sehr fadenscheinig. Als großer Macher und Manager, der so doll an seine Idee glaubte – und doch so schwach auf der Brieftasche war? Oder war der Glaube doch nicht so stark und die Erkenntnis (Das was ich habe, habe ich. Sollen doch andere zahlen.) auch stark? Sehr kurios und nicht glaubwürdig. Ich hatte mich an Goodz nicht beteiligt, aber der Ärger ist dennoch da. Mir tun echt die Leute leid, deren Geld in windeseile verbrannt wurde.

    Hallo Peter, auch bei deinem Kommentar war ich sprachlos und mehr noch wütend. Es hört sich so an, als ob du mich persönlich kennen würdest. Woher weißt du, was meine persönliche Lebenssituation ist, wie viel Geld ich habe und wie viel ich demnach investieren kann? Meinst du, dass ein CEO Titel alleine bedeutet, dass man in Geld schwimmt? So einfach ist meine Welt leider nicht… aber damit nicht genug: noch schnell einen Vorwurf oben drauf, dass ich lieber Geld von andere nutzte statt mein eigenes. Erlaube mir nur eines zu sagen: „Liebe Peter, lass uns die Fakten ansehen. Du hast nicht investiert, du kennst mich nicht und kannst demnach keine Ahnung haben, worüber du redest. Ich hätte mir von dir eine konstruktive Frage zu meiner Situation gewünscht und keine Verurteilung.“

    Aber lass mich doch mal versuchen, dir zu antworten, als hättest du beispielweise diese offene konstruktive Frage gestellt: „Jeff, wie steht deine Investment eigentlich in Verhältnis zu dem der Investoren?“

    Meine Antwort wäre: „Lieber Peter, das kann ich dir gerne sagen. Meine Co-founder hatten leider keine finanzielle Mittel. Ich habe seit 2 Jahre auf Gehalt verzichtet und zusätzlich einen Betrag von mittlerweile 200.000 Euro eingebracht. Wenn ich einen Fehler gemacht habe, dann den, dass ich zuletzt darüber hinausgegangen bin und finanzielle Reserve angesprochen habe, die für meine beiden Kinder reserviert sind, die in Holland bei ihrer Mutter leben.

    Sebastian O. sagt:
    Ich kann mich hierbei nur meinen Vorredner Karsten anschließen. Das grenzt nahezu an Betrug! Und zwar allen Seedmatch-Investoren gegenüber. Das hätte in diesem Zeitraum absolut absehbar sein müssen! P.S.: nicht bei Goodz investiert.

    Hallo Sebastian, eine Frage an dich: Auf Basis von welchen Fakten (Fakten!) machst du diese Aussage?

    Bernd sagt:
    … interessant zu wissen wie man 40.000 pro Monat verbrannt hat – waren dies Beraterhonorare? Wenn ja für wen? Oder gar Lizenzzahlungen (wie bei Karstadt?). Ob Herr Jeffry van Ede überhaupt eigenes Geld in angemessener Größenordnung investiert hatte oder ob nahezu das komplette Risiko auf die Crowd ausgelagert ist eine der Fragen die sich hier aufdrängt.

    Hallo Bernd, ohne dass du dir hier eventuell bewusst bist, übernimmst du einfach Aussage von anderen (in dem Fall Karsten, Peter und Sebastian), welche nicht auf Fakten basieren und auch kein Fakten sind. In meiner Wahrnehmung, sind deine Fragen keine echten Fragen, sondern versteckte Behauptungen. Damit steigerst du unbewusst die Wahrnehmung von Unrecht und Opfer-Sein. Schade finde ich auch, dass du darüber hinaus, scheinbar das Bedürfnis hast noch eine obendrauf zu setzen. Wenn du eine Antwort haben möchtest, dann stelle mir bitte eine ehrlich gemeinte, offene, konstruktive Frage. Damit kann ich besser arbeiten.

    Rene sagt:
    Auch aus meiner Sicht lag das größte Problem in der Freigabe von 100k € für ein solches Projekt…

    Hallo Rene, da stimme ich dir zu. Der Seedmatch Prozess ist sehr detailliert. Wir haben alle Zahlen offen gelegt und die wurden noch mal genauestens durch Seedmatch überprüft. Da waren viele Gespräche und Diskussionen. Ich bevorzugte damals eine höhere Fundingschwelle, aber auf Empfehlung von Seedmatch hin, haben wir uns dann auf 50.000 Euro geeinigt. Nachdem wir live waren und ich spürte, dass das Interesse nicht unseren Erwartungen entsprach, wollte ich zurücktreten. Das war leider nicht möglich. Deswegen haben wir das Fundinglimit nach unter angepasst auf 100.000 Euro, um das Funding vorzeitig beenden zu können und uns auf andere Investoren zu fokussieren, die nicht mit uns verhandeln wollten, solange wir noch im Crowdfunding Prozess waren.

    Klaus-Martin Meyer (@49186) sagt:
    Es wäre schon interessant zu wissen, wofür das Geld der Crowd abzügl. der Seedmatch-Fees hingewandert ist. Was haben die Jungs sich denn für Gehälter gezahlt?

    Hallo Klaus-Martin, das erkläre ich dir sehr gerne. Unten findest du eine komplette Auflistung unsere Ausgaben. Endlich mal jemand, der danach fragt! Danke Klaus-Martin, und ich bin gerne bereit, jede weitere Fragen bezüglich unserer Ausgaben zu beantworten.

    Karsten sagt:
    Bleibt bei der Frage: Wie “platt”/”pleite” warm man eigentlich schon zum Seed-Start im Februar? Wo ist das Geld in so kurzer Zeit geflossen? Van Ede spricht von sparen … und Gehältern von im Schnitt 700 Euro im Monat. Okay, aber wooohinnn ist dann das Geld?

    Stephan sagt:
    Würde mich gerne Karsten anschliessen und die Zahlen mal richtig ansehen und nicht so vorschnell simpel rechnen.80.000 (und viel mehr ist es nicht nach Abzug des Seedmatch fee) durch zwei macht 40.0000 burn rate ist zu einfach. Soweit ich mich erinnere war die Schwelle Anfang März erreicht und werden dann bereits erste Beträge ausgezahlt – das wären 80.000 durch vier … 20.000 wäre meine Rechnung und würde bei der Teamstärke und Entwicklungskosten kein großen Sprünge erlauben. Ich würde die Zahlen aber gerne Im Detail sehen und erwarte hier Transparenz.

    Hallo Karsten, Hallo Stephan, Danke für Eure Fragen. Lasst mich Euch Einblick in die finanziellen Details und Geldflüsse geben. Wir waren nicht pleite am Start, aber es war schon knapp. Der Prozess um bei Seedmatch freigeschaltet zu werden, hat länger gedauert, als wir erwartet hatten und so mussten wir in der Zeit unsere letzten Reserven ansprechen. Fakt ist, dass wir Seedmatch nichts vorgelogen haben und das in dem sehr gewissenhaften Prüfungsprozess auch nicht möglich ist. Alle finanziellen Informationen lagen offen auf dem Tisch. Wie das Geld reinkam und wir es letztendlich ausgegeben haben, kannst du und alle anderen gerne hier lesen:

    Einnahme Seedmatch:
    Am 17.3. – 33.336,00 Euro, am 28.4. – 17.620,00 Euro, am 21.05. – 17.620,00 und am 20.6. -16.132,50 Euro. Insgesamt haben wir 84.708, 50 Euro bekommen und damit 5 Monate operativ gearbeitet.

    Goodz Ausgaben (Periode März – Juli/ 5 Monate):

    Gehälter*: 40.411 Euro
    Freelance Developer**: 25.000 Euro
    Marketing***: 4.365 Euro
    Miete (warm): 8.325 Euro
    Steuerberater/Controlling: 1.875 Euro
    Reisekosten: 1.104 Euro
    Lizenzen/Server Kosten 710 Euro
    Goodz Drive Karte: 414 Euro
    Verpackungsmaterial: 294 Euro
    Büromaterial: 267 Euro
    Drucker: 197 Euro
    Tel/Inet verträge: 190 Euro

    Total 83.152 Euro

    (Also ein Burn-rate von 16.630 Euro pro Monat)

    * Brutto Gehälter für 7 Personen bezahlt inkl. aller sozial Abgaben über 5 Monate. J. van Ede hat sich kein Gehalt bezahlt.

    ** 2 Freelance Developer, die jeweils 2.500 Euro im Monat bekommen haben. Wie Insiders wissen, ist das ein guter Deal, weil solche Jungs normalerweise ein Tagessatz zwischen 300-700 Euro haben

    *** Marketing Ausgaben waren sehr beschränkt und gezielt eingesetzt für SEM und SEO.

    Zum Abschluss hätte ich einen Wunsch an alle, die diesen Bloq weiterhin nutzen. Mir ist ein offener Austausch wichtig und würde ich dieses Medium und andere gerne weiterhin dazu nutzen wollen und alle Informationen offen zu legen. Um das tun zu können, würdet ihr mir helfen, wenn ihr konkrete, konstruktive, offene Fragen stellt und mir sagt, wo Euer Informationsbedarf ist und Euch dann erst ein Urteil bildet. Sollte es weitere Anschuldigungen, Verurteilungen und persönliche Beleidigungen oder ähnliches geben, werde ich dazu keine weitere Stellung mehr beziehen und hoffe auf Euer Verständnis.

    Jeff van Ede im Namen des gesamten Team Goodz

    Antworten
  15. Kommodore
    31. Juli 2014

    Nachdem Jeff van Ede geantwortet hat sind viele Fragen beantwortet. Gewisse Zahlen hätten (in Kurzform) auch schon etwas früher veröffentlicht werden können, dann wären einige der Beiträge sicherlich überflüssig geworden.

    Auf einen Punkt möchte ich aber eingehen.
    Wir diskutieren hier in einem Seedmatch-Blog über Startups die bei Seedmatch Geld eingesammelt haben. Goodz war (nur) ein Startup von vielen.

    Die Sichtweise es dürften sich grundsätzlich nur die Leute äußern die bei Goodz Geld investiert (und verloren) haben finde ich falsch und in der Sache nicht zutreffend.

    Sicherlich gibt es Punkte (bestimmte Zahlen, Daten, Fakten) die nur für die 134 Investorn bestimmt sind und Dritte nichts angehen.

    Wir diskutieren hier aber auch über die Glaubwürdigkeit von Seedmatch und über Umstände wie ein Startup Geld einsammelt. Wenn für den einen oder andern ein Geschäftsmodell von Anfang an nicht verständlich war oder erhebliche Zweifel aufgetaucht sind, dann darf man das ansprechen. Dafür muss sich Jeff van Ede nicht rechtfertigen, aber er solle diesen Umstand auch nicht kritisieren. Sinn des Blogs ist es doch Informationen und Meinungen zu sammeln die für spätere Investitionsentscheidungen wichtig sind.

    Antworten
  16. Karsten
    31. Juli 2014

    In dem Punkt „wen geht das was an“ – sehe ich die Sache absolut genauso wie Kommodore. Das Angebot ging schließlich an alle Seedmatcher. In der „Pflicht“ hier aufzuklären sehe ich allerdings an erster Stelle Seedmatch, und nicht GOODz. GOODZ sollte seinen primär seinen Seed-Investoren alle Informationen geben.

    Ich möchte, dass allgemein die Investitionsangebote bei Seedmatch so transparent wie möglich sind und alle Karten auf den Tisch gelegt werden. Nur dann wird es langfristig frisches Geld von Investoren (wie mir) geben.
    Was den Zahlenverlauf angeht der oben von GOODZ beschrieben wurde. Es steht für mich nicht Frage, dass es für GOODZ wie für jedes Startup nicht leicht ist die Phase von Aufbau bis Break-Even zu überwinden. Habe das selbst 2mal durchlaufen und kann mitreden.
    Das die bei GOODZ Beteiligten selbst viel Arbeit, Zeit, Schweiß und teilweise auch Geld investiert (und jetzt verloren) haben ist für mich ablesbar, nichts was mich freut, aber auch keine Besonderheit. Das Risiko hat man zu tragen, egal ob man selbst 200k investiert (als Chef und Gründer), oder ob man dort unter seinem Marktwert für weniger Geld arbeitet (ob aus Überzeugung und Spaß an der Sache oder mit Aussicht auf einen tollen Aufstieg bei Erfolg).

    Ich kenne nicht alle Zahlen vom GOODZ-Start über ganz 2013 etc. – diese währen nötig für eine komplette Analyse und Einschätzung von mir zu allen Details. Das steht mir mutmaßlich nicht zu, weil ich nicht in GOODZ investiert war.
    Was ich bis jetzt an Zahlen und Daten und Timings weiß, ist meine Einschätzung, GOODZ hätte vielleicht schon 01/2014 operativ pausieren sollen und mit dem Konzept und den erreichten Milestones Investoren suchen die >=500k Euro geben – und wenn diese Zusage da ist wieder loslegen und für 18 Monate solide Luft haben mit 20k pro Monat zu operieren (plus noch etwas Manöver-Geld).
    Das in 02/2014 die Kasse aber quasi leer war, man da das Funding gestartet hat – begleitet nicht von „wir brauchen eure Hilfe“ Meldungen, sondern stark Erfolgs-getränkten Posts finde ich weiterhin etwas bedenklich. Die Business-Planzahlen von GOODZ kann ich (nicht mehr) einsehen, die werden abgeräumt sowie das Funding zu Ende ist. Ich hätte sie mir abspeichern sollen.
    Als 3-4 Wochen nach Fundingstart sich abzeichnete, dass GOODZ kein Seed-Highflyer wird – also etwa Mitte bis Ende März 2014 – da hätte man eigentlich alles dran setzen müssen „sofort“ operativ die Kosten so stark zu drücken wie es geht. Ob und in welchem Umfang genau das passiert ist, kann ich von außen nicht exakt erkennen. Jeff van Ede beschreibt oben, dass die 84k netto, die man über Seedmatch in Tranchen bekommen hat binnen 5 Monaten zu etwa 100% in die genannten Posten gelaufen sind. Ob das monatlich gleich verteilt war, oder am Anfang mehr und am Ende weniger? Ich weiß es nicht. Und klar ist auch, manche Verbindlichkeiten wie Miete kann man teils (zumindest ohne starken Goodwill des Vermieters) gar nicht über Nacht nach unten schrauben.
    Allerdings gehört es auch zur Pflicht eines Unternehmers und Geschäftsführers Ausgaben und Verbindlichkeiten wie Miete, Gehälter etc. – alles was wiederholend und teilweise länger laufend ist – nur so sorgsam einzugehen, dass man immer im „Driver Seat“ bleibt, einem nicht die Kontrolle entgleitet und man nicht … „mit fast leerem Tank auf den Abgrund zufährt während das Lenkrad nicht mehr funktionieren will“.
    Zum Thema TRANSPARENZ und Ausbau dieser. Seedmatch verweist die letzten Wochen immer wieder gebetsmühlenartig auf den Umstand „wir sind nur eine Plattform, wir geben keine Empfehlungen, jeder Investor muss sich sein eigenes Bild machen“. Die Aussage an sich kann ich so tolerieren. Dann besteht mM nach aber auch die PFLICHT für Seedmatch dafür zu sorgen, dass die potentiellen Seedmatch-Investoren OPTIMAL mit Informationen versorgt werden. ALLE Fakten die vorhanden sind auf den Tisch. Also auch AKTUELLE Kassenstände der Unternehmen, nicht 3-6 Monate alte. Genau Zahlen was die letzten 12 Monate gelaufen ist, und was die nächsten 12 Monate geplant ist – auf Monatsbasis – und nicht nur stark aggregierte Quartals- und Jahresplanzahlen. Prognosen sind immer wackelig, umso wichtiger ist es genau aufzuzeigen was an Historie und Fakten vorliegt. Das Business-Angels und andere Investoren bei den Startups einen deutlichen Informations-Vorsprung haben, ist mM nach NICHT hinnehmbar. Ich akzeptiere nicht den Status „Investor Dritter Klasse“. Dafür sind die Gelder in Summe die hier von der Crowd kommen nämlich beachtlich, mutmaßlich in einigen Fällen in Summe höher als was von den BAs kommt/gekommen ist. Wenn ich 100 Euro in einen Bank-Fonds investiere, bekomme ich übrigens genauso den 40-Seiten Quartalsbericht mit allen Details wie alle die 1 Mio. investiert haben – so ist es dort vorgeschrieben und mM nach auch richtig.
    Was die Information zu GOODZ angeht. Ich stimme nicht in allen Punkten mit Jeff van Ede überein wie man zu welchem Zeitpunkt hätte reagieren „sollen“. ABER .. erst mal ist es Vergangenheit, und später ist es natürlich leichter als in der akuten Situation. Außerdem liegen mir ja nur ein Bruchteil der Informationen und Fakten der letzten 9-12 Monate vor. Daher maße ich mir nicht an, ich hätte das alles besser als Jeff van Ede entscheiden können – absolut nicht!
    Was die jetzt gelieferten Informationen angeht – und das auch nicht nur im geschlossenen Bereich sondern für alle lesbar die nicht bei GOODz investiert haben finde ich Jeff hat deutlich nachgelegt, und das rechne ich ihm klar positiv an!
    Hier wurde viel Kritik und Unverständnis geäußert. Erst danach sind mehr Informationen geflossen. Ich hätte mir gewünscht Seedmatch wäre hier deutlich proaktiver und hätte von sich aus auf GOODz zugehen sollen um mit ihnen zusammen eine klare und deutliche Aufstellung zu veröffentlichen – auch mit ZAHLEN und TIMINGS. Das zuerst gepostete Interview ist einfach viel zu dünn und gibt für mich als Investor nahezu keine verwertbaren Informationen wieder.
    Schweigen und Kopf einziehen und warten bis sich der Rauch verzieht – ist in 2014 und Zeiten von Web 2.0 keine gute Idee. Und was ist denn jetzt schlimmes im Nachlauf passiert? Je mehr Transparenz in die Sache kommt, umso besser, das schadet Seedmatch nicht, es nutzt ihnen und kommenden Startups eher. Je mehr da im Dunkel bleibt, umso größer das Misstrauen, und dann investiert keiner mehr.
    Ich bin froh und dankbar, dass Jeff sich mit Zahlen und Details gestellt hat (@jeff: danke!). Damit hat er allen Seedmatchern (die nicht investiert waren) geholfen die mehr Informationen haben wollten. Jetzt kann jeder daraus lernen, bei neuen Angeboten noch genauer lesen und prüfen, und wenn man das Gefühl hat die Daten und Angaben sind zu dünn: NACHFRAGEN und sich nicht abspeisen lassen.

    Ich bleibe gespannt wie sich alles weiter entwickelt.

    Antworten
  17. Mai
    7. August 2014

    Es ist ja teilweise sehr mitfühlend wie hier über das verunglückte Startup sinniert wird. Und auch schade, dass junge Unternehmen mit tollen Ideen nicht (immer) weiterkommen.
    Aber als nun geprellter Kunde fällt da das Verständnis einfach schwer. Leider habe ich jetzt mein geplantes Hochzeitsgeschenk nicht mehr bekommen und satte 250€ in den Sand gesetzt (es ist wohl eher unwahrscheinlich hier noch eine Rückerstattung zu erwarten). Vielleicht bekommt ja wenigstens Jeffrey was Schönes zur Hochzeit geschenkt – mein Budget ist leider erschöpft.
    Werde bestimmt nicht nochmal einen Onlinekauf bei einem Startup machen. SCHADE!

    Antworten
    1. Jakob Carstens
      8. August 2014

      Hallo Mai,

      das tut uns leid, dass es zu dieser traurigen Entwicklung kam.

      Herzliche Grüße
      Jakob Carstens
      Head of Marketing Seedmatch

      Antworten
  18. Ryan Endhouse
    7. August 2014

    Man kann daraus eigentlich als potentieller Investor nur lernen, dass man lieber erstmal ein wenig warten sollte wie das Funding so anläuft, um bei zögerlichem Start noch einmal ganz genau zu überlegen, wieviel höher das Risiko wohl liegt, falls nur eine Finanzierung knapp über der Fundingschwelle zustande kommen sollte.

    Der momentane Verlauf vieler Fundings lässt in mir den Verdacht aufkommen, dass viele Investoren eben doch sehr stark emotional einsteigen…

    Antworten
  19. Thilo
    7. August 2014

    Insolvenz beim Startup heißt dann alles Geld von den Investoren weg?
    Keine Chance für eine Teilrückzahlung?

    Antworten
    1. Seedmatch-Team
      8. August 2014

      Hallo Thilo,

      ein Insolvenzverwalter prüft nun, welche Optionen für goodz nun in Frage kommen und ob und inwieweit die Investoren eine Teilrückzahlung erwarten könnten. Da es sich bei den partiarischen Nachrangdarlehen bei Seedmatch um nachrangige Darlehen handelt, werden diese jedoch erst nach allen anderen Forderungen bedient.

      Viele Grüße
      das Seedmatch-Team

      Antworten

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