Sammy von foodieSquare: „Man muss nur einmal mehr aufstehen, als man zu Boden geht, dann hat man gewonnen“

An diesem Freitag endet das Funding von foodieSquare. Wir wollen die Chance nutzen und Sammy Gebele, einen der beiden Gründer von foodieSquare, noch einmal im Interview zu Wort kommen lassen. Sammy gibt Einblicke in das Leben und die täglichen Herausforderungen als Gründer von foodieSquare, was sein Unternehmen seit Fundingstart alles erreicht hat und wieso Investoren jetzt noch dabei sein sollten.

foodieSquare ein Startup bei Seedmatch

Seedmatch: Lieber Sammy, danke, dass du dir so kurz vor Fundingende noch einmal Zeit für ein Interview mit uns nimmst. Mal ganz von vorn: Als ihr foodieSquare 2011 gegründet habt, hattest du Bedenken, ihr könntet scheitern?
Sammy Gebele: Ganz ehrlich, scheitern war und ist keine Option. Ich bin immer davon ausgegangen, dass wir unseren Weg gehen werden. Zweifel gibt es natürlich, wenn mal was nicht so top läuft, aber man muss nur einmal mehr aufstehen als man zu Boden geht, dann hat man gewonnen.

 

Seedmatch: Was würdest du anderen Gründern bzw. potentiellen Gründen raten: Wie geht man mit diesen Bedenken um?
Sammy Gebele: Ich denke als Gründer muss man zu einem gewissen Grad verrückt sein. Man startet Projekte, bei denen 95 Prozent der Leute, mit denen man spricht, sagen, das kann niemals funktionieren. In solchen Momenten muss man sehr an sich selbst glauben und sein Ding durchziehen, dabei aber die Realität nicht aus den Augen lassen und am bzw. vom Kunden lernen. Nur der Markt entscheidet ob eine Idee fliegt – auf den sollte man also unbedingt hören.

 

Seedmatch: Mit welchen Herausforderungen hattet ihr zu kämpfen und was hat euch am meisten motiviert, weiter zu machen?
Sammy Gebele: Da gibt’s so viel was schief gelaufen ist… eigentlich gibt’s jede Woche Sachen, die nicht so funktionieren, wie geplant. Das härteste war jedoch ganz am Anfang, als wir in der Garage meiner Eltern angefangen hatten die ersten Boxen zu verschicken und unser Schuldenberg immer weiter wuchs. Wir mussten bis Ende 2011 Investoren finden, sonst wäre uns das Geld ausgegangen… hart war dann, die vielen Gespräche mit Business Angels zu führen, bei denen viele lieber in vorhandene Modelle investieren wollten. Zweimal ist uns ein Investor kurz vor der Unterzeichnung abgesprungen… das tat schon weh. Aber wir glaubten immer fest daran, dass es Menschen gibt, die auf sehr sehr gute und faire Lebensmittel stehen – und wir glaubten an uns. Nur so konnten wir am Ende unseren ersten Investor dazu bringen, in uns zu investieren. Die Vision, die wir haben, den besten Manufakturen Europas einen Markt zu bieten, ist so verlockend und einleuchtend, das muss doch einfach funktionieren!

 

Seedmatch: Und rückblickend? Gibt es Entscheidungen, die du im Nachhinein anders treffen würdest? Welche Tipps kannst du Gründern aus deiner Erfahrung mitgeben?
Sammy Gebele: Wir hatten ganz am Anfang Probleme mit einem Co-Founder, der abgesprungen ist. Das hat uns Zeit und Nerven gekostet, den Ausstieg sauber zu regeln. Wichtig ist also, dass das Vertragswerk zum Gründen der Firma, inkl. Vesting, steht. So kann es keine bösen Überraschungen geben, wenn einer der Gründer in der Frühphase das Start-Up verlässt. Dann ist eine Rechtsschutzversicherung Pflicht. Es gibt so viele Firmen, die versuchen, unerfahrene Gründer “auszuziehen”, da braucht man gute Beratung. Ansonsten: die Lean Start-Up Methode durchziehen, d. h. schnell iterieren und am Markt lernen. Sobald Product-Market-Fit da ist, Gas geben.

 

Seedmatch: In den letzten Tagen und Wochen ist viel bei euch passiert. Ihr wachst in einem tollen Tempo – was genau habt ihr erreicht?
Sammy Gebele: Abgesehen von den erstaunlich guten Umsätzen in den sonst eher mäßigen Sommermonaten, sind wir dabei, die Basis für nachhaltiges Wachstum zu legen. Mit dem Umzug in neue Büro- und Lagerräume, der Installation der Showküche, die wir ab Oktober nutzen können, und der Einstellung eines Koches, der auf Sterneniveau gekocht hat, sind wir in der Lage, unsere Mission umzusetzen, Marktführer für den Vertrieb einzigartiger Lebensmittelprodukte zu werden.

 

Seedmatch: Euer Funding endet am Freitag, dem 27. September. Warum sollte ein Crowdinvestor aktuell aus deiner Sicht jetzt noch investieren?
Sammy Gebele: Zum einen setzen wir auf den nächsten großen Trend im E-Commerce: Luxus. Nach der Welle an Sparportalen wie Groupon & Co., ist es jetzt Zeit für hochwertige Artikel in einer entsprechenden Preiskategorie. Unternehmen wie FAB & Co. sind erst der Anfang einer neuen Welle und wir sind voll dabei! Zum anderen haben wir ein unglaubliches Potenzial, mit dem Thema Nachhaltigkeit und höchstem Genuss reichweitenstarke Kooperationspartner zu gewinnen. Beispielsweise starten wir im November mit einem der größten Verlage Deutschlands (dieser hat mehrere Millionen Kunden im Jahr) den Testverkauf eines Teeabos. Sollte der Test erfolgreich sein, können wir die Reichweite des Verlages für weitere Abos und Produkte nutzen!
Wir haben nun die passenden Produkte – die dazu passenden Partner mit genügend Reichweite finden wir gerade und dann werden wir alle viel Spaß dabei haben, durchzustarten.

 

Seedmatch: Und zum Abschluss: Eurer Crowd habt ihr zwischendurch Einblick in die Bürofitness gegeben. Der Stand im April war “Guerson: 21 Klimmzüge; du: 17” – hast du Guerson inzwischen überbieten können?
Sammy Gebele: Tja, Guerson ist da mit 23 knapp vor mir mit 22…aber die 30 sind das Ziel (lacht).

Seedmatch: Danke für das Interview, Sammy! Wir wünschen euch noch viel Erfolg für die letzten Fundingtage und natürlich vor allem auf dem Weg, Marktführer für den Vertrieb einzigartiger Lebensmittelprodukte zu werden!

 

Startup foodieSquare bei Seedmatch

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